Bergedorf. Statt hässlicher Schmierereien ziert nun ein schönes Graffito die Mauer. Wer hinter der Aktion in Bergedorf steckt.
Nein, das sah gar nicht mehr gut aus: Die Serrahnbrücke war auf der Ostseite mit eher unansehnlichen Schriftzügen verunstaltet. Bis sich der Verein Bergedorfer Hafen der Sache annahm, der peu à peu dem Areal rund um den Serrahn ein neues, wertiges Antlitz verpasst. Die Mauer am Entree zum Hafenbecken wurde nun von einem im Bezirk bekannten Graffiti-Künstler hübscher gestaltet.
Gestern war es vollbracht, das Kunstwerk auf der Mauer. Zu sehen sind ein reich mit Blauregen behangener Baum und der Durchblick zu einem Wasserfall, der in eine Grotte hinein prasselt. Bislang prangten am Stein in übergroßen Lettern „HMG“ und „RBK“.
Serrahnbrücke: Erst die Besitzverhältnisse geklärt
„Wir mussten erst die Besitzverhältnisse klären“, sagt Michael Wenk vom Verein Bergedorfer Hafen, „dann gab es aber schnell die Zustimmung.“ Die Mauer gehört dem CCB Bergedorf, das die Umgestaltung befürwortet. Finanziert wird der Blick ins Grotteninnere zur Hälfte mit Vereinsgeld, die andere Hälfte kommt vom Stadtentwicklungsprogramm Rise.
Der Künstler Vincent Schulze ist bekannt im Bezirk. Allein im Gebiet, für das sich der Bergedorfer Hafen engagiert, hat er bisher 21 Stromkästen und zwei Mauern umgestaltet. Das 22. Graffito wurde Dienstagnachmittag fertig, nachdem es der Experte noch mit einer Schutzschicht versehen hatte: „Das schützt, wenn andere da etwas drauf schmieren wollen“, sagt der Experte. Sein Werk rund um das Hafenbecken muss noch nicht beendet sein – auch die andere Uferseite mit dem Tunneldurchgang zum Fachmarktzentrum wirkt wenig einladend.
Serrahnbrücke: Was jetzt noch geplant ist
Mit dem Graffito ist die Serrahnbrücke aber noch nicht fertig. Wenk und Mitstreiter wollen vor das Bild Pflanzen setzen. Regina Klemm-Wenk kann sich gut zwei Säulenzypressen, die Grünpflanze Frauenmantel sowie das Geranium Rozanne vorstellen – „und ein bisschen Schilf wäre schön“, sagt sie.
Der Verein Bergedorfer Hafen hat demnächst wieder Grund zur Freude, wenn die neue Promenade auf der Serrahnstraße eröffnet wird. Das ist dann die zweite große Veränderung rund um das Hafenbecken, nachdem im Sommer 2020 zunächst die Kupferhofterrassen auf der anderen Uferseite fertiggestellt wurden.
Bis zum Jahr 2030 soll noch eine umgebaute Alte Holstenstraße folgen. Und mit dem Neubau Körberhaus wird die Verschönerung dann komplett.