Hamburg. Badesaison in Hamburg startet am Freitag. Doch nur wenige Badestellen im Südosten der Stadt können genutzt werden. Die Gründe.

Am Freitag startet in Hamburg die Badesaison: 15 offizielle Badestellen an 13 Badegewässern bieten bis Mitte September Badevergnügen an warmen Tagen. Der Hohendeicher See gehörte lange vor der Corona-Pandemie zu den beliebtesten Badegewässern in Hamburg. Doch in den vergangenen beiden Sommern, als Reisen nicht oder nur eingeschränkt möglich waren, pilgerten noch mehr Sonnenhungrige an den Marschländer See.

Angesichts hoher Spritpreise, die so manchen Urlauber in diesem Sommer von einer Fahrt in die Ferne abhalten werden, werde der See kaum Anziehungskraft verlieren, ist der Regionalausschuss der Bergedorfer Bezirksversammlung überzeugt.

Droht Bade-Engpass in Bergedorf? Liegewiesen gesperrt

Vielmehr könnte es dort an warmen Tagen sogar noch voller werden. Schließlich fallen andere beliebte Badestellen in diesem Jahr weg: Im Sommerbad Altengamme kann auf absehbare Zeit nicht geschwommen werden, da die Spundwand des Schwimmbeckens marode ist. Zudem ist die Liegewiese am Tatenberger Deich, die auch gern zum Sonnenbaden vor der Abkühlung in der Dove Elbe genutzt wurde, jüngst von der Umweltbehörde (Bukea) aufgrund der Belastung des Bodens gesperrt worden.

Und auch die Sperrung des Allermöher Sees muss aufrechterhalten werden: In dem Badegewässer in Neuallermöhe wurde die Burgunderblutalge nachgewiesen, die für den Mensch und vor allem auch für Hunde gesundheitsgefährdend sein kann.

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Bade-Engpass in Bergedorf – Politik fordert mehr Toiletten

Noch dringender erscheint der Politik daher ihre Forderung nach mehr Toiletten am Hohendeicher See, auch bekannt als Oortkaten. Drei öffentliche Häuschen am Westufer seien zu wenig, um die Notdurft Tausender Badegäste auffangen zu können. Stattdessen wird der Toilettengang im Freien verrichtet, worunter nicht nur umliegende Grünflächen und Gärten, sondern auch die Wasserqualität des Sees leidet. Die Bukea sieht die Versorgungslage mit öffentlichen Toiletten allerdings als ausreichend an und erteilte dem interfraktionellen Antrag von CDU, SPD, Grünen, FDP und Linken im April eine Absage.

Mit einem erneuten interfraktionellen Antrag wird der Forderung nun Nachdruck verliehen: Bergedorfs Bezirksamtsleiterin soll nun mit der Bukea Gespräche aufnehmen, damit schnellstmöglich vier weitere Toilettenhäuschen am See aufgestellt werden.

Höhere Taktung der Busse soll Parkchaos verhindern

Ein Verkehrschaos, das es im ersten Corona-Sommer 2020 rund um die Badegewässer in den Vier- und Marschlanden gebeben hatte, konnten Bezirksamt und Polizei verhindern: Auch auf Forderung des Regionalausschusses hin wurde ein Verkehrskonzept entwickelt, das 2021 Wirkung zeigte. Vor allem auch durch frühzeitige Absperrungen durch die Polizei wurde ein erneutes Chaos verhindert.

Weitere Entlastung auf den Straßen soll nun auch eine Taktverdichtung von Buslinien der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) bringen. Die Linie 120, auf deren Route der Hohendeicher See liegt, und auch die Linie 321, mit der am See Hinterm Horn oder auch an der Dove-Elbe ausgestiegen werden kann, sollen an den Sommerwochenenden häufiger fahren.