Hamburg. Das BG Klinikum gilt als eine der besten Adressen bei Knieproblemen. In einigen Bereichen sind die Boberger weltweit führend.

Nur 44 Kliniken in Deutschland besitzen dieses Zertifikat – in ganz Norddeutschland sind es nur das UKE und nun auch das BG Klinikum in Boberg: Das Unfallkrankenhaus darf sich jetzt „Offizielles Kniezentrum“ nennen, erfüllt somit die hohen Standards, die die Deutsche Kniegesellschaft für das Zertifikat verlangt. Obwohl das UKE und die Boberger Klinik seit einigen Jahren eng kooperieren, haben beide Krankenhäuser dafür eigene Verfahren durchlaufen.

„Die Anforderungen sind klinik­abhängig“, erklärt Professor Dr. Karl-Heinz Frosch. Der Knieexperte ist nicht nur Ärztlicher Direktor und Chef der Unfallchirurgie in Boberg, sondern auch Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie am UKE. Für das Zertifikat mussten die Kliniken unter anderem eine hohe Fallzahl an Knie-Operationen nachweisen. Zudem müsse es mehrere Ärzte mit speziellen Zertifikaten im Bereich der Kniechirurgie geben, so Dr. Frosch. Und es sollte dort auch wissenschaftlich publiziert werden.

Medizin: BG Klinik in Boberg führend bei Kniechirurgie

Anforderungen, die das BG Klinikum problemlos erfüllen konnte, wie der Ärztliche Direktor selbstbewusst sagt: „Wir sind deutschlandweit, teilweise auch weltweit, in mehreren Bereichen führend.“ Er nennt nur einige wenige Beispiele: „Ganz, ganz stark sind wir etwa im Bereich der fehlverheilten Knochenbrüche.“ Zudem wagen sich die Experten auch in andere schwierige Bereiche.

„Das vordere Kreuzband machen alle Orthopäden. Beim hinteren Kreuzband wird es aber schon sehr dünn. Und beide zusammen: Da gibt es nicht viele Kliniken in Deutschland“, stellt er fest. In der Mikrochirurgie sei Boberg führend. Frosch selbst gilt als ausgewiesener Knieexperte, entwickelte zahlreiche Operationsmethoden und bekleidet Ämter in diversen wissenschaftlichen Fachgesellschaften.

Fußballer von RB Leipzig gehören regelmäßig zu den Patienten

Diese und weitere Expertisen führen dazu, dass sich manch ein Profisportler mit Knieproblemen „direkt nach Boberg fliegen lässt“, so Dr. Frosch. Regelmäßig seien beispielsweise Spieler des Bundesligisten RB Leipzig und des Champions-League-Teams RB Salzburg hier in Behandlung.

Für Frosch ist die Zertifizierung als Offizielles Kniezentrum eine weitere Bestätigung der Arbeit in Boberg. Es zeige, „dass wir im BG Klinikum Hamburg Spitzenmedizin anbieten“. Die nächsten Kniezentren liegen knapp 300 Kilometer entfernt, in Berlin.

Status als Offizielles Kniezentrum wird in fünf Jahren überprüft

In etwa fünf Jahren wird der Status Bobergs als Offizielles Kniezentrum neu überprüft. So sollen die hohen Versorgungsstandards aufrechterhalten bleiben. Mit der Vergabe der Zertifikate möchte die Deutsche Kniegesellschaft nach eigenen Angaben die Versorgungsqualität in der Kniechirurgie stärken. Die Zertifizierung ist in fünf Teilgebiete unterteilt, die einzeln geprüft werden: Sportorthopädie, Traumatologie, Endoprothetik, kindliche Kniechirurgie, Osteotomie und Tumorchirurgie. Boberg hat sich in allen Bereichen außer der Tumorchirurgie erfolgreich prüfen lassen. Das UKE wiederum hat die Endoprothetik ausgelassen.

Eine klassische Aufgabenteilung der beiden Kliniken gibt es nicht, allerdings liegt der Fokus des Berufsgenossenschaftlichen Krankenhauses Boberg gemäß Auftrag auf der Behandlung unfallverletzter Berufstätiger. Das zeigt sich etwa in einem umfangreichen Reha-Angebot.

Doch nicht nur BG-Versicherte werden hier behandelt, hebt der Ärztliche Direktor hervor: „Wir sind ja auch mit 293 Betten im Krankenhaus-Bedarfsplan der Stadt Hamburg – und haben damit durchaus einen Versorgungsauftrag“, stellt er fest. Allerdings: „Unsere Warteliste ist recht lang.“