Hamburg. Ein Bekannter soll einem damals 41-Jährigen einen Sprengkörper in die Hand gedrückt haben. Nun steht dieser vor Gericht.
Es war eine Geburtstagsfeier, die sein Leben veränderte: Bei einer Party an der Ulmenliet in Bergedorf am 29. August 2020 erlitt ein damals 41-Jähriger aus Hamburg-Eimsbüttel schwere Verletzungen an der linken Hand. Sie musste amputiert werden. Ein Bekannter soll dem aus Syrien stammenden Mann damals eine illegale Signalrakete in die Hand gegeben und angezündet haben – ohne sein Einverständnis.
Bekannter drückt Signalrakete in die Hand - Prozess vor dem Amtsgericht Bergedorf
Weil A. nicht wusste, wohin er den Sprengkörper werfen sollte, explodierte dieser in seiner Hand. Es war ein nur für zertifiziertes Fachpersonal zugelassener „Blitz“ mit der zehnfachen Sprengwirkung eines D-Böllers. Die anderen Partygäste leisteten sofort Erste Hilfe. Rettungswagen und Notarzt brachten ihn ins Unfallkrankenhaus Boberg. Die Amputation der Hand war allerdings unumgänglich, nur das Handgelenk selbst konnte gerettet werden. Damals sammelten Freunde für das Explosionsopfer Geld, um sich auch eine Prothese leisten zu können.
Nun muss sich der Angeklagte B. am Mittwoch, 16. März, von 10.10 Uhr an vor dem Amtsgericht (Ernst-Mantius-Straße 8) wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Körperverletzung verantworten.