Hamburg. Veranstaltungsreihe „Eingeloggt!“ will Generation 50 plus für die digitalen Möglichkeiten begeistern. Was wann wo geboten wird.

Famos, was der Kleine alles draufhat: „Nao“ wagt im Foyer des Hauses im Park ein kleines Tänzchen, demonstriert mächtig stolz ein paar Tai-Chi-Bewegungen aus seinem Repertoire, hebt gekonnt die metallenen Füße an – doch herrje! Plötzlich verliert das 58 Zentimeter große Kerlchen das Gleichgewicht, stürzt schwer zu Boden und bleibt bäuchlings liegen. „Ich bin ausgerutscht“, klagt die helle, sehr freundliche Elektrostimme.

Ja, haben wir alle gesehen – und jetzt fahren deine Schaltkreise sofort runter, oder was? Von wegen! Nicht bei diesem Roboter, dem heimlichen Star der diesjährigen „Eingeloggt!“-Woche der Körber-Stiftung, die vom 21. bis 27. März mit über 40 Angeboten in zehn Stadtteilen den Versuch unternehmen will, der Generation 50 plus digitale Möglichkeiten näherzubringen.

Digitalisierung: Roboter kann auf 100 Fragen antworten

Dabei hat Caterina Römmer, Programmmanagerin von „Eingeloggt!“ aus dem Haus im Park, bemerkt, dass aus anfänglicher Skepsis gegenüber „Nao“ schnell Interesse und Begeisterung wird: „Der genießt wahnsinnig viel Interesse bei allen, die ins Foyer kommen“, sagt Römmer. Wer vorbeikommt, bleibt bei der Blechbüchse auf zwei Beinen hängen und sagt spätestens beim Blick in die Knopfaugen: „Och, wie süß!“

So kommen die Besucher überhaupt ins Gespräch mit der künstlichen Intelligenz, die über zwei Kameras den menschlichen Ansprechpartner nach einem „Hallo, Nao“ wahrnimmt und danach beginnt zu singen, zu gehen oder eine von 100 Fragen zu beantworten. Zum Beispiel die, ob er denn auch mal etwas trinken müsse. Antwort: „Ich mag meine Elektronenstrahlen lieber geschüttelt als gerührt.“

Digitalisierung: Großeltern und Enkel können Roboter gemeinsam programmieren

Wer „Nao“ kennenlernen möchte, hat dazu mehrmals die Gelegenheit: Am Freitag, 25. März, von 10 bis 11 Uhr und von 12 bis 13 Uhr lädt die Bücherhalle Bergedorf, neben der Volkshochschule Kooperationspartner der Körber-Stiftung und „Naos“ Zuhause, unter der Fragestellung „Roboter als Alltagshelfer?“ in ihre Filiale in der Alten Holstenstraße 18 ein. Am Sonnabend, 26. März, sind Großeltern mit ihren Enkeln dazu aufgefordert, den Roboter vernünftig zu programmieren (11 bis 13 Uhr).

Ansonsten wird im Haus im Park zum Beispiel geschult, wie jemand seine Zeitung auf dem Tablet oder Smartphone als E-Paper ideal lesen kann (21. März, 11 bis 12.30 Uhr), wie ein Blog funktioniert (24. März, 14 bis 18 Uhr) und so weiter. Der derzeitige Katalog mit den Bergedorfer und allen anderen Angeboten liegt auf eingeloggt.net ebenso vor wie die Anmeldemodalitäten.

Senioren: Digital dabei oder offline abgehängt?

Ein Tipp: Gleich am Eröffnungstag gibt es aus dem Körber-Forum per Livestream die Diskussion „Im Alter: digital dabei oder offline abgehängt?“ (19 Uhr) zu sehen. Mit dabei ist unter anderem Greta Silver, die erst im fortgeschrittenen Alter zur Influencerin wurde. „Und das Programm wächst weiter“, sagt Caterina Römmer, die auf viel Interesse der Zielgruppe hofft, denn: „Gerade Ältere trauen sich den Umgang mit den digitalen Möglichkeiten doch nicht so zu.“

2019 feierte „Eingeloggt!“ Premiere, damals als reines Angebot des Bergedorfer Hauses im Park. Im Vorjahr ging die zweite Auflage dann mit zahlreichen Workshops über ganz Hamburg erfolgreich über die Bühne.

Jetzt gehört diese Bühne auch einem kleinen Roboter, der gerade ausgerutscht ist. Mit großem Geächze schafft es „Nao“, sich wieder aufzurichten. Um dann auf neue Kommandos zu hören.