Hamburg. Kinder, die auf dem Dino-Spielplatz in Nettelnburg hüpfen, bekommen garantiert nasse Füße. Wie es dazu kommen konnte.

Darin liegt der Charme der Spielanlage am Katendeich, des sogenannten Dino-Spielplatzes: Die dort dominierenden Elemente sind zwei (Holz-)Dinosaurier, die auf verschiedenen Höhen der Anlage eine Art Blickbeziehung zueinander pflegen. Doch die Urzeitviecher blicken auch auf etwas herab, das einige Anwohner für eine satte Fehlplanung halten: ein Trampolin, das ständig voll Wasser läuft und so pitschnasse Kinderfüße verursacht.

Viele Eltern lassen ihre Kinder deshalb dort ungern herumspringen. So zum Beispiel Jochen Dühring:. „Meine acht und sieben Jahre alten Enkel mögen hier auch nicht gern herumspringen. Da können da eigentlich nur mit einem Taucheranzug rauf“, meint der Nachbar der Anlage. Dühring schildert, dass das Sprungtuch schon an die mittlerweile dritte Position versetzt wurde – und nun seiner Meinung nach vollkommen unnötig von einer Anhöhe direkt in den Matsch. „Hier ist Steuergeld buchstäblich öffentlich versenkt worden.“

Neues „Wasser-Trampolin“ in Bergedorf: Behördenchef versteht die Aufregung nicht

Der Anwohner hat sogar beim Wasserverband Nettelnburg recherchiert – und siehe da: Aus dessen Karten gehe hervor, „dass der Spielplatz zu den am tiefsten gelegenen Flurstücken gehört“, so Dühring. Ein Fakt, der unter den Besuchern für noch mehr Unverständnis sorgt.

Bergedorfs Grünchef Wolfgang Charles versteht die Aufregung um den im Jahre 2006 eröffneten Spielplatz nicht. Seine Sichtweise: Zum einen sei der Boden jahreszeitenbedingt sehr feucht, „die Wasserproblematik hat im Verwaltungsgebiet aktuell jeder, denn wir leben hier ja auch in der Marsch“. Die Situation werde sich aber im Frühjahr bei weniger Niederschlag beruhigen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist laut Charles, dass Geräte auf dem beliebten Spielplatz zurzeit für 180.000 Euro ausgetauscht werden – wie der neue Turm an der Rutsche oder Elemente der Kletteranlage. Baumaschinen wühlten deshalb den Boden auf und machten ihn matschig. „Die Arbeiten werden noch bis Anfang März dauern, denn es gibt Lieferschwierigkeiten“, sagt Charles.

Die Verlegung des Trampolins sei zudem „aus rechtlichen Gründen“ erfolgt, weil es neue Bestimmungen zu Fallhöhen und Sicherheitsabständen gebe. Und grundsätzlich glaubt Charles, dass das skizzierte Problem ohnehin nur eindimensional gesehen wird: „Kinder finden doch Spielen in Pfützen toll.“