Hamburg. Die Patientenzahl ist weiterhin auf einem konstant hohem Niveau. Der Bezirk Bergedorf kämpft derweil für ein Kinder-Impfzentrum.

So richtig mögen sie dem Trend noch nicht trauen: Im Agaplesion Bethesda Krankenhaus in Bergedorf wird der Rückgang der Corona-Neuerkrankungen aufmerksam verfolgt, den Hamburg seit dem Wochenende beobachtet. „Doch unser Optimismus hält sich nach zwei Jahren Pandemie in Grenzen“, sagt Klinik-Sprecher Matthias Gerwien. „Wir diskutieren im Augenblick eher, ob wir unseren Isolierbereich für Patienten außerhalb der Intensivstation erweitern, als dass wir auf das Ende von Corona hoffen.“

Tatsächlich kämpft das Bethesda mit konstant hohen Patientenzahlen – wegen der im Durchschnitt etwas milderen Omikron-Variante allerdings weniger auf der Intensivstation. Das Bergedorfer Krankenhaus am Glindersweg versorgte am Dienstag 18 Patienten (Vorwoche: 15) mit so heftigen Corona-Erkrankungen, dass sie sich nicht zu Hause auskurieren konnten. Doch lagen nur vier von ihnen auf der Intensivstation, und keiner musste künstlich beatmet werden.

Corona Bergedorf: Zahlen auf hohem Niveau

Das Alter der Corona-Patienten reichte von Ende 50 bis Anfang 90 Jahre. Drei der vier Intensiv-Patienten waren ungeimpft, unter den anderen gab es dagegen zwölf Geimpfte. „Insgesamt haben wir deutlich kürzere Verweildauern. Lag bei den vorangegangenen Wellen der Durchschnittsaufenthalt eines Patienten noch bei zwei Wochen, ist es jetzt weniger als eine“, sagt Matthias Gerwien. Ein großer Teil der planbaren Operationen werde aber noch immer verschoben. „Das kann in vielen Fällen nicht mehr lange so bleiben, sonst wird die Gesundheit von Patienten gefährdet, die kein Corona haben.“

Derweil kämpft Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann an der Impffront: „Unsere Bergedorfer Corona-Zahlen stabilisieren sich leider auf hohem Niveau. Und das, obwohl unsere Impfzentren an der Chrysanderstraße und im Bethesda Krankenhaus nicht ausgelastet sind“, weshalb die Sozialbehörde weitere Angebote in Lohbrügge oder Neuallermöhe nicht anschiebe. „Trotzdem hoffe ich, dass wir zusätzlich ein Impfzentrum für Kinder organisieren können, vielleicht auch an der Chrysanderstraße.“ Ob dieser Vorstoß erfolgreich ist, stehe aber erst kommende Woche fest.