Bergedorf. Lutz Müller lenkt auch unter einem neuen Betreiber die Geschicke des CCB. Welche neuen Geschäfte bald kommen.
Über sieben Jahre ist er nun schon das bekannte Gesicht des CCB Bergedorf. Und er wird es – trotz erheblicher Umschichtungen im Hintergrund – noch länger bleiben: Als Lutz Müller (57) am 1. Januar 2014 als Center-Manager an der Bergedorfer Straße loslegte, stand er auf der Gehaltsliste der Betreibergesellschaft Deutsche Immobilien Gruppe (DIG). Nun hat es zum 1. Januar 2022 einen Wechsel von der DIG zur Kintyre Management GmbH gegeben. Doch eines bleibt konstant: Lutz Müller bleibt der Manager im CCB und Chef des kleinen Teams von rund zehn Mitarbeitern.
Ein Betreiberwechsel sei ein normaler Vorgang, sagt der erfahrene Manager. Alle fünf Jahre würde ein „Pitch“ gemacht, also eine Präsentation von Geschäftsideen durch professionelle Center-Verwaltungsfirmen beim CCB-Eigentümer Principle Real Estate in Frankfurt am Main. Müller überzeugte mit seinem Stil dann aber auch die Immobilienprofis von Kintyre, die unter anderem für die Geschicke der Läden im Bahnhof Altona und im Berliner Schloss-Straßen-Center verantwortlich sind. „Ich bleibe als Center-Manager den Bergedorfern erhalten“, sagt Lutz Müller.
CCB als multifunktionales Stadtquartier interessant
Kintyre interessierte sich für das Objekt in Bergedorf vor allem aufgrund des Charakters als „multifunktionales, vollsortiertes und kompetentes Stadtquartier“. Ein Ort nicht nur zum Einkaufen, sondern auch für Behördengänge, Arztbesuche und auch zum Leben in einer der 90 Wohnungen.
Dass die neuen Betreiber auf der wichtigen Leitungsposition auf Altbewährtes vertrauen, hat Gründe: Müller hat das Center auch in der Corona-Krise gut zusammengehalten. „Während der Pandemie konnten wir 50 Mietverträge verlängern oder neu abschließen“, nennt der gelernte Diplomkaufmann eine Marke, „wir sind stabil am Markt.“
Dafür sprechen auch die Umsatzzahlen – obwohl die Frequenzen im CCB noch nicht ganz wie vor der Pandemie sind. 35.000 Menschen bummelten im Durchschnitt täglich durch Bergedorfs Shoppingmall vor Corona, im Januar 2022 liegt dieser Wert bei durchschnittlich 27.000 Menschen. Aus Gesprächen mit seinen Mietern weiß der Center-Manager aber, dass die Händler mit dem Kaufverhalten der Kunden wieder zufrieden sind. Nach dem Motto: Wer kommt, der kauft auch.
CCB: Neuer Betreiber möchte den Geschäftemix optimieren
Was könnte mit dem CCB geschehen? Kintyre möchte in Umbauten investieren, den Geschäftemix optimieren und auch im Marketing eine Schippe draufpacken. Interessant ist dabei, welche Neuzugänge zu den aktuell mehr als 80 Geschäften dazukommen könnten. Laut Müller laufen zurzeit „gute Gespräche“ mit Vertretern aus diesen fünf Branchen: ein neuer, innovativer Gastronom, ein Reisebüro, ein Laden für Kinderbekleidung, ein Geschäft für Dinge des täglichen Bedarfs und ein Friseur. Müller spricht von einem Vermietungsstand von 94 Prozent, aber eben auch von „schmerzenden Zahnlücken in der Vermietung“. Lange Zeit waren 99 Prozent der Verkaufsflächen vergeben.
„Viele Ladeninhaber bekommen derzeit nicht das Vertrauen der Banken, wenn sie investieren wollen. Und wie in anderen Sektoren fehlt auch im Einzelhandel qualifiziertes Personal wegen Corona“, weiß Müller genau um die Probleme. Dennoch ist der gebürtige Braunschweiger zuversichtlich. Denn der Bezirk Bergedorf wird immer attraktiver als Wohnort, wie steigende Einwohnerzahlen zeigen. Auch deshalb dürfte die Kintyre GmbH zufrieden mit ihrer Neuerwerbung sein.