Hamburg. Seit einigen Tagen ist er offen – und macht nie wieder zu. Wie das 365-Tage-Konzept des “Istanbul Supermarkt“ in Hamburg funktioniert.

Es hat einige Monate Anlauf gebraucht, aber jetzt ist es soweit: Bergedorf hat seinen ersten 24-Stunden-Supermarkt. Seit zehn Tagen macht der „Istanbul Supermarkt“ an der B 5, Höhe Bushaltestelle Mohnhof, nie mehr zu – jedenfalls für alle, die im Besitz der grau-orangen Chipkarte sind.

„Ungefähr 100 Karten haben wir bisher rausgegeben. Und am Sonntag war auch schon einiges los“, ist Geschäftsführerin Diellona Murseli (19) zufrieden. „Es muss sich jetzt erstmal alles einspielen, von der Technik über die Arbeitsabläufe unseres Teams bis zur Erkenntnis bei den Bergedorfern, dass sie bei uns nun garantiert an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr einkaufen können.“

Einzelhandel Hamburg: 24-Stunden-Supermarkt – Öffnung mit Chipkarte

Geschäftsführerin Diellona Murseli zeigt die Chipkarte.
Geschäftsführerin Diellona Murseli zeigt die Chipkarte. © Ulf-Peter Busse | Ulf-Peter Busse

Den neuen Service nutzen laut Murseli bisher vor allem Menschen im Alter zwischen 25 und 35 Jahren, die überwiegend im Schichtdienst arbeiten, also auch nachts oder an den Wochenenden ihre alltäglichen Einkäufe erledigen müssen.

Die Karte für den 24-Stunden-Zugang zum „Istanbul Supermarkt“ gibt es gegen Vorlage des Personalausweises an der Kasse. Sie ist montags bis sonnabends von 8 bis 22 Uhr ganz normal mit einem Mitarbeiter besetzt.

Außerhalb dieser Zeiten dient die Karte als Türöffner für den fast 300 Quadratmeter großen Supermarkt an der Bergedorfer Straße 135. Dort läuft dann alles videoüberwacht, aber ganz ohne Personal. Bezahlt wird mit EC- oder Kreditkarte. „Wer möchte, kann aber auch unsere Karte mit einem Guthaben aufladen lassen“, sagt Diellona Murseli.

Betreiber hat bereits zwei Märkte in Wandsbek und Wedel

Für Betreiber Reshad Parwani (30) ist die 24-Stunden-Öffnung Neuland, nicht aber das Führen eines Lebensmittel-Marktes. Der 30-Jährige betreibt einen weiteren „Istanbul Supermarkt“ in Wandsbek und einen Gemüseladen in Wedel.

Wie dort liegt der Schwerpunkt in Bergedorf auf Frische im Bereich Obst, Gemüse, Brot und Fleisch. Hinzu kommen diverse abgepackte Supermarkt-Artikel, die auch gern türkischen und arabischen Ursprungs sein dürfen – oder aus Afghanistan stammen, der Heimat von Reshad Parwani.

Zentrale Lage und viele Parkplätze für die Kunden in der Nähe

Seinem Bergedorfer Pilotprojekt will er einige Monate Zeit zur Erprobung geben. „Richtig rund laufen sollte es aber spätestens im Sommer“, sagt Diellona Museli. „Das ist die Jahreszeit, in der wir mit unserem umfangreichen Frischeangebot am besten punkten können.“

Die Lage des „Istanbul Supermarkts“ mitten im Zentrum Bergedorfs und an der B 5 sei perfekt. „Hier werden wir wahrgenommen. Und es gibt in unserem direkten Umfeld reichlich Parkplätze – vor allem nachts und am Wochenende, also außerhalb der üblichen Öffnungszeiten der Bergedorfer Geschäfte.“