Hamburg. In Bergedorf gibt es zu viele Grundschüler und zu wenig Schulen. Kurzfristige Lösung: Vier Zubauten für 20 Millionen Euro.

Wohin mit den vielen fleißigen Kindern in Bergedorf, die etwas lernen wollen? Die Grundschulen platzen aus allen Nähten, während Hamburgs Schulbehörde verhandelt, um das Grundstück am Sander Damm zu erwerben, wo einst Opel Dello Autos verkaufte. Mit der Eröffnung einer neuen Grundschule sei indes frühestens in der „zweiten Hälfte der 2020er-Jahre“ zu rechnen, heißt es. Bis dahin werden die anderen Grundschulen ausgebaut, allein in diesem Jahr sind vier Zubauten für insgesamt 20 Millionen Euro geplant.

Schule Hamburg: Vier Schulen im Bezirk Bergedorf bekommen eine Erweiterung

Im Herbst bekommt die Max-Eichholz-Grundschule in Lohbrügge ein weiteres Klassenhaus für rund 4,5 Millionen Euro. Ähnliches ist für das Gymnasium Bornbrook geplant. An der Grundschule Mendelstraße wird das neue Klassenhaus bereits im März fertig, hierfür zahlt die Finanzbehörde 4,6 Millionen Euro. Dazu werden im Sommer noch die Außenanlagen neu hergerichtet.

Die Ausschreibung für den Garten- und Landschaftsbau klingt spannend: So soll etwa ein „Mulchweg“ entstehen samt Gräsern und Büschen, hinten denen sich die Kinder verstecken können. Dazu ist ein grünes Klassenzimmer mit Sitz­terrassen vorgesehen. Und als „Eyecatcher der Schule“ sollen schließlich besonders coole Schaukeln aufgestellt werden.

Grundschule in Nettelnburg bekommt eine neue Sporthalle

Aber ein bisschen Baulärm steht noch bevor, denn im Herbst werden der bestehende Kreuzbau an der Mendelstraße und Teile des Verwaltungsbaus (Musik- und Pausenhalle) abgerissen, um für den Zu- und Ersatzbau Platz zu schaffen, der 2025 fertig werden soll. „Im Anschluss werden dann die restlichen Gebäude, also die Verwaltung und zwei Wabengebäude, abgerissen“, sagt Claas Ricker, Sprecher der Finanzbehörde.

Das ist aber noch nicht alles, auch in Nettelnburg haben sich Bauarbeiter angesagt: Die Grundschule am Fiddigshagen bekommt zum Jahresende eine neue Zweifeld-Sporthalle samt Verwaltung und Lehrerzimmer im ersten Stock. Kostenpunkt: etwa sieben Millionen Euro. „Wir sind seit Sommer fünfzügig und brauchen dringend mehr Platz“, sagt Vize-Schulleiter Clas Müller, der 146 Anmeldungen auf 115 Plätze zählt.

Alte Verwaltungsräumlichkeiten werden zu Klassenzimmern

Der Ausbau am Fiddigshagen geht noch weiter: In den Sommer­ferien 2023 soll die jetzige Verwaltung zu vier Klassenräumen umgestaltet werden – sofern das Denkmalschutzamt zustimmt.

Ein Jahr später könnte die alte Sporthalle abgerissen werden zugunsten eines weiteren Klassenhauses samt Platz für den Förderunterricht und einem Gymnastikraum. Müller: „Dann kehrt hoffentlich endlich mal Ruhe ein, und die Kinder bekommen einen schönen Schulhof.“