Bergedorf. Nicht nur die Kosten sind für die Sportstätte gestiegen. Auch verschiebt sich der Zeitplan - letzte Arbeiten erst in fünf Monaten.
Die Traversen auf beiden Seiten des Spielfelds sehen schon ordentlich aus. Leichtathleten dürften ebenfalls Vorfreude verspüren, weil Lauf- und technische Anlagen deutlich erkennbar sind. Große Sandhaufen und -mengen, ein paar Baugeräte, ein abgesperrter Sportplatz in Winterruhe, auf dem bereits die neuen Trainerbänke herumliegen – Bergedorfs sportliches Wohnzimmer, die Sander Tannen, könnten demnächst eine richtige Schönheit werden. Doch der Umbau der bezirklichen Traditionssportstätte, der sich mehrfach verschoben hat und der mit 800.000 Euro auch teurer als geplant ausgefallen ist, dauert deutlich länger als angenommen. Anstatt November 2021 wie einst angedacht, nennt die Bergedorfer Verwaltung als Fertigstellungstermin nun Ende Mai 2022.
Arbeiten auf der neuen Sportanlage Sander Tannen in Bergedorf dauern länger
Dabei ist schon vieles da: Auf der Gegengerade im altehrwürdigen Stadion an der Krusestraße fehlt im Grunde nur noch das Grün des ausgesäten Rasens. Die 100 Meter lange Sprintbahn aus Tartan geht farblich fließend an der Nordseite des Platzes in die orange-rote Fläche für technische Leichtathletik-Disziplinen über. Die neue Sprunggrube (noch ohne Absprungbalken) ist räumlich durch einen Zaun zur ebenfalls neuen Kugelstoß-Anlage abgetrennt, das Terrain für die Hochspringer schon bereitet.
Auf der Haupttribünenseite sind auf fast einer Spielfeldlänge alle sechs Sitzreihen installiert. Der Stadionsprecher-Container ist geblieben. 600 Fans könnten dann beispielsweise bei Fußballspielen Platz im weiten Rund finden.
Die gesamte Anlage Sander Tannen in Bergedorf soll noch umzäunt werden
Doch wann wird das der Fall sein? Haupttribüne, Schotterrasenflächen sowie die Rasensaat sollen Ende Februar fertig sein. Die gesamte Anlage soll neu umzäunt werden. Ein paar Elemente stehen bereits, auch diese Arbeiten werden sich bis Ende Februar erstrecken. Doch ein Faktor zieht sich richtig in die Länge: „Der Sportplatzbau kann witterungsbedingt voraussichtlich erst zwischen April und Mai fortgesetzt werden“, heißt es aus dem Bezirksamt, das diese Neuigkeit vom Bezirklichen Sportstättenbau aus Hamburg erfuhr. Letzte Arbeiten an den leichtathletischen Anlagen könnten eine Woche dauern, sodass die Sander Tannen endgültig erst Ende Mai im neuen Gewand erstrahlen könnten.
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Diejenigen, die hier Sport treiben wollen, dürfte diese erneute Verzögerung wenig freuen: Da sind zum Beispiel rund 1500 Schüler der Stadtteilschule Bergedorf (GSB), die seit Jahren keinen Leichtathletik-Unterricht mehr auf ihrer Heimanlage wahrnehmen können. Und da sind auch die Aktiven vom Sportverein ASV Bergedorf 85. Dieser Club, erst seit der Saison 2014/15 wieder mit einer Ligamannschaft in den Amateur-Fußball zurückgekehrt, erfreut sich eines sehr großen Zulaufs, steht aktuell bereits bei über 550 Mitgliedern. Es gibt vier Männerteams, jeweils ein Team für Senioren und Alte Herren, dazu acht Jugend-Mannschaften – Tendenz weiter steigend.
Den „Elstern“ würde somit eine Hauptspielfläche bis zum Ende der Fußballsaison wegfallen. Mario Meier, Abteilungsleiter der ASV-Fußballer, zeigte sich überrascht vom neuen Zeitplan des Umbaus: „Wir haben davon nichts gehört. Schade für den Sport draußen, für unsere Sportler und auch die Schüler. Wir haben sehr viele Mannschaften, das wird jetzt eng mit Spiel- und Trainingszeiten.“