Hamburg. Eine Dauerausstellung soll in den Fluren des belieben Treffpunkts zu sehen sein. Es basiert auf einen historischen Spaziergang.

Das Haus „brügge“ an der Leuschnerstraße 86, seit Jahren beliebter Treffpunkt für alle Generationen des Stadtteils, soll künftig auch einen Einstieg in die Geschichte Lohbrügges bieten. Dem Stadtteilverein liegt ein entsprechender Antrag des Kultur- und Geschichtskontors vor. 700 Euro aus dem Verfügungsfonds Lohbrügge wären nötig, um die kleine Dauerausstellung in Form von Schau­tafeln in den Fluren von Haus „brügge“ zu ermöglichen. Noch in diesem Jahr sollen die Mitglieder des Stadtteilvereins per E-Mail ihre Meinung dazu kundtun.

Neues Projekt: Schautafeln verweisen auch auf den historischen Stadtteil-Spaziergang

Ist das Votum positiv, werden die Historiker um Kontorchefin Caroline Bergen 2022 das Projekt realisieren. Es basiert auf dem bereits existierenden historischen Spaziergang durch Lohbrügge, für den diverse Gebäude, Plätze und Institutionen Lohbrügges mit Schautafeln versehen sind. Auch dafür hat in den vergangenen Jahren bereits das Team des Geschichtskontors gesorgt.

Im Haus „brügge“ sollen Hinweise auf verschiedene Details und Anlaufpunkte des Rundgangs zusammengefasst und um einen Einstieg in die wechselvolle Historie des heutigen Stadtteils ergänzt werden.

Lohbrügge ist erst seit 1938 Teil der Stadt Hamburg

Caroline Bergen hält den Standort für ideal, weil hier verschiedenste Gruppen tagen und Menschen aus allen Bereichen des Stadtteils erreicht werden können: „Längst nicht allen ist die viele Jahrhunderte in die Vergangenheit reichende Geschichte Lohbrügges vertraut.“

Tatsächlich ist Lohbrügge erst seit 1938 Teil der Hansestadt Hamburg. Vorher gehörte es zum Herzogtum Holstein und hieß zeitweise Sande. Hier siedelten sich seit 1864 einige der größten Industriebetriebe der Region an, allen voran das Bergedorfer Eisenwerk auf dem Gelände des heutigen Bille-Bogens. Mit ihm wurde Lohbrügge zum Ort der Arbeiter direkt neben dem bürgerlichen Bergedorf. Eine der Folgen: Entlang der Alten Holstenstraße siedelten sich etliche Kneipen, Bars und Tanzlokale an, was Lohbrügge ein lebendiges Nachtleben und damit in Bergedorf einen zwielichtigen Ruf bescherte.