Bergedorf. Die Dienstelle für die Bundestagswahl wurde in Bergedorf in einer ehemaligen Mädchenschule an der Chrysanderstraße eingerichtet.

Es wird eifrig plakatiert. Aber nicht nur der politische Wahlkampf hat längst begonnen, auch die Kommunen bereiten sich seit Langem auf die Bundestagswahl am 26. September vor. Tatsächlich haben bereits gut 2000 Bergedorfer einen Online-Antrag auf Briefwahl gestellt. Seit Dienstag können die knapp 91.000 Wahlberechtigten aus dem Bezirk auch persönlich zur Briefwahlstelle kommen, die in der alten Mädchenschule an der Chrysanderstraße 4 eingerichtet wurde. Wer seinen Personalausweis mitbringt, kann sofort wählen.

Geöffnet ist montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr, freitags bis 14 Uhr. In drei Räumen stehen insgesamt neun Wahlurnen bereit (bitte gern einen Stift mitbringen). Gleich am ersten Tag machten bereits 30 Bergedorfer ihre Kreuzchen. „Wer jetzt wählt, bekommt allerdings trotzdem noch einmal Post nach Hause, das darf dann nicht verwirren“, sagt Anja Adler, die die Wahlgeschäftsstelle leitet.

Der letzte von 20 Druckern für die Wahlscheine angeschlossen

Insgesamt 17 Mitarbeiter wurden für das elektronische Wählerverzeichnis geschult – und können auch jene Menschen eintragen, die im Ausland wohnen: „Wer hier nicht gemeldet und etwa seit 20 Jahren mit einem Schweden verheiratet ist, darf ebenso wählen wie die Leute, die in China oder an der Elfenbeinküste wohnen. Das sind etwa 50 Adressen, die wir mühsam eintragen müssen“, so Adler, die froh ist, dass gestern auch der letzte von 20 Druckern für die Wahlscheine der Briefwähler angeschlossen wurde.

Die Kartons stapeln sich: Schon 30.000 Unterlagen liegen in der ehemaligen Mädchenschule bereit, seit zwei Tagen werden fleißig die Umschläge vorbereitet, damit es schnell gehen kann im Wahlkreis 23 Bergedorf-Harburg. Am Schluss fehlen dann nur noch die Stimmzettel. Zwei Kreuze sind gefordert, für den Abgeordneten und für eine der 22 Landeslisten.

Gut 28 Prozent haben 2017 von der Briefwahl Gebrauch gemacht

„Wir wollen für eine hohe Wahlbeteiligung werben. Und natürlich auch für eine rechtzeitige Beantragung der Briefwahlunterlagen, da wir wegen der Pandemie damit rechnen, dass etwa die Hälfte aller Wähler die Briefwahl nutzt“, sagt Kerstin Godenschwege, Vize-Wahlleiterin in Bergedorf. Gut 28 Prozent waren es bei der Bundestagswahl im Jahr 2017. Erstmals eingeführt wurde die Briefwahl übrigens bereits 1954, damals nutzten jedoch nur knapp fünf Prozent der Bundesbürger das neue Angebot.

Diesmal werden in Bergedorf sogar 50 statt 30 Briefwahlvorstände zum Auszählen bereit sein, so Godenschwege. Man sei personell gut aufgestellt, wobei durchaus noch Reserveteams willkommen sind, falls jemand krank wird und nicht beim Zählen helfen kann. Das Auszählen übrigens – etwa im Rathaus oder in den Turnhallen am Ladenbeker Furtweg – ist öffentlich: Jeder darf dabei zusehen.

Insgesamt gibt es 93 Urnen-Wahllokale: 30 in Lohbrügge, 25 in Bergedorf, 25 im Landgebiet und 13 in Neuallermöhe. Etwa die Hälfte sind barrierefrei, also mit Rollstuhl zu erreichen – wenn auch meist eine elektronische Türöffnung fehlt.