Hamburg. Die Schule in Bergedorf hat mit Christina Schneider eine neue Schulleiterin. Sie wechselt vom Gymnasium zur Reformpädagogik.

An der Montessori-Schule auf der Sternwarte sind am Sonnabend nicht nur die 24 neuen Erstklässler eingeschult worden. Auch Christina Schneider hat ihren ersten Schultag in Bergedorf gefeiert: Die 35-jährige studierte Lehrerin aus Meppen im Emsland ist die neue Schulleiterin und bildet mit Geschäftsführerin Christine Wulf-Ramm ab sofort das Chefinnen-Duo. Ihr Vorgänger Volker Rozynski ist als Organisator für Hortbetreuung nach Norderstedt gegangen.

„Ich freue mich riesig darauf, in dieser vier Klassen kleinen Schule ein Stück dazu beizutragen, dass es individuelle Alternativen zum Lernen im Gleichschritt gibt, was an staatlichen Schulen leider noch oft die Regel ist“, sagt Christina Schneider, die in Meppen als Lehrerin für Englisch und Mathe an einer Oberschule gearbeitet und dort vier Jahre lang den Fachbereich Sprachen verantwortet hat.

Montessori-Schule in Bergedorf: Schule soll mehr als auswendig Lernen sein

Vorher war sie fünf Jahre Klassenlehrerin an einer dortigen Grundschule. Erst seit Juli ist sie nun Bergedorferin, zog mit Sohn (5), Tochter (4) und Ehemann Marcel Schneider, Lehrer an der Stadtteilschule Lohbrügge, an die Bille.

„Schon seit dem Studium steht für mich eine Frage im Zentrum meiner Arbeit: Wie lernt der Mensch eigentlich? Und wie lernen Kinder und Jugendliche am besten?“, sagt Christina Schneider und ist überzeugt: „Es gibt einen großen Unterschied zwischen Verstehen und auswendig Lernen.“ Den Weg zum Verstehen sieht sie in der Montessori-Pädagogik und vor allem ihrem besonderen Lernmaterial am besten geebnet: „Ich habe Mathe studiert, aber wie sich eine Quadratzahl oder sogar Kubikzahl anfühlt, habe auch ich erst durch das Montessori-Perlenmaterial erfahren.“

Großer Wert wird auf das Lernen außerhalb des Klassenraums gelegt

Ähnlich wichtig ist für sie das Lernen außerhalb des Klassenraums: „Ich gehe sehr gern mit den Kindern barfuß ins Freie, um unsere Umwelt wirklich zu erleben. In meiner alten Schule ging das nicht, weil alles betoniert war. Aber auf der Sternwarte in Bergedorf ist es möglich. Und hier gibt es sogar Kaninchen, Schulhündin ,Ruby’ und demnächst vielleicht auch Hühner.“

Das alles will die neue Schulleiterin zunächst in der Freiarbeit anbieten – den ersten drei Stunden des täglichen Unterrichts, in denen sich die hier Grundschüler jeden Tag mit dem Material aus dem Montessori-Angebot beschäftigen dürfen, das ihnen am besten gefällt. Denn eine eigene Klasse hat Christina Schneider zumindest vorerst nicht: Ihr Leitungsjob ist eine Halbtagsstelle, die ausgebaut werden kann, wenn ihre eigenen Kinder größer und selbstständiger geworden sind.

Kontakt mit der Neuen während des Tages der offenen Tür

Außerdem ist sie als Chefin von 15 Mitarbeiterinnen mit Themen wie Personalführung, Konferenzen oder der pädagogischen Ausrichtung der Schule gut ausgelastet. „In jedem Fall werde ich aber auch Englisch anbieten“, sagt Christina Schneider.

Wer sie, das ganze Team und auch Geschäftsführerin Christine Wulf-Ramm kennenlernen will, hat dazu beim Tag der offenen Tür am Sonnabend, 21. August, von 11 bis 15 Uhr Gelegenheit. Natürlich gibt es in der Montessori-Schule an der August-Bebel-Straße 196 dann auch Gelegenheit, in die Klassenräume zu schauen und das Lernmaterial auszuprobieren. Für Eltern, die ihre Kinder hier einschulen wollen, liegen Interessentenbögen aus.