Lohbrügge. „Der Begleiter“ startet Projekt zur Rückkehr in den Job: „Chapeau TaK“ ebnet den Weg mit Catering.
Es gibt Pumpernickel-Taler mit Thunfischcreme, Guacamole auf Mini-Ciabattas, Feigen-Gorgonzola-Canapés und vieles mehr. Dazu Puddinggläschen und am Ende kriegt noch jeder eine selbst gemachte Marmelade „to go“. Bei der Eröffnung des neuen Förderprogramms „Chapeau TaK“, der Experten für psycho-soziale Hilfen vom „Begleiter“, haben die ersten fünf Teilnehmer ein ganzes Büffet aufgetischt. „TaK“ steht für „Teilhabe am arbeitsweltlichen Kontext“.
Ziel des Projekts ist, erwerbsunfähige Menschen mit psychischen Erkrankungen langsam wieder ins Arbeitsleben zu integrieren, erklärt Ergotherapeutin und Projektleiterin Vanessa Obst. „,Chapeau TaK“ ist ein Projekt rund um einen Cateringservice, in dem die Menschen sowohl für sich selbst als auch für andere kochen.“ Nach einiger Zeit habe das Team außerdem den Plan, einen Imbissstand im Innenhof des Hauses am Kurt-Adams-Platz aufzustellen. Dort könnten sich dann Spaziergänger aus dem nahen Grünen Zentrum Kaffee und Kuchen holen. „Wir möchten diesen Ort noch mehr beleben und ihn sobald wie möglich auch für die Öffentlichkeit zugänglich machen“, sagt Obst.
Menschen können in ihrem Tempo Fortschritte machen
Die Besonderheit des Programms sei, dass die Menschen genau in ihrem Tempo Fortschritte machen könnten. So hätten sie die Möglichkeit, jede Woche ganz flexibel bis zu 15 Stunden bei „Chapeau TaK“ zu verbringen. Neben der gemeinsamen Zubereitung der Gerichte gebe es auch stets beratende Gespräche.
Unter den Betroffenen sind Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, aber auch viele überlastete Jobaussteiger, etwa mit dem immer stärker um sich greifenden Burn-out-Syndrom. Häufig hätten die erkrankten Menschen kein Selbstvertrauen mehr – oder schlicht Angst vor dem Stress und Druck in der Arbeitswelt.
Voraussetzung: Bestätigung der Erwerbsunfähigkeit
„Wenn jemand es nicht direkt schafft, (wieder) in einen richtigen Job einzusteigen, kann er hier erst mal behutsam anfangen“, sagt die zweite Projektleiterin Clara Braunstein. So gebe es die Möglichkeit, nur wenige Stunden pro Woche bei der Essenszubereitung zu helfen oder erst mal kurze Praktika in Betrieben zu machen.
Für die Aufnahme in das Programm brauchen Interessierte eine Bestätigung ihrer Erwerbsunfähigkeit. Grundsätzlich sei es sogar gestattet, bis zur Rente zu bleiben.