Boberg. Vier Mitarbeiterinnen der BG Klinik in Hamburg-Boberg starten in Tokio in den Disziplinen Kanusport und Rollstuhlbasketball.

„Sie machen Mut und zeigen, dass es sich zu kämpfen lohnt“, lobt Dr. Harald Müller. Der Geschäftsführer des BG Klinikums in Hamburg-Boberg hat vier seiner Mitarbeiterinnen einen symbolischen Staffelstab übergeben. Denn sie werden bei den Paralympics in Tokio an den Start gehen. Maya Lindholm, Anne Patzwald,  Mareike Miller und Edina Müller sind nicht nur „Botschafter des BG Klinikums“, so Dr. Müller, sondern gehen auch als Medaillenhoffnungen für Deutschland im Rollstuhlbasketball und Kanusport an den Start.

Maya Lindholm (30), Anne Patzwald (32) und Mareike Miller (30) wissen, wie gut sich Siege bei paralympischen Spielen anfühlen. Sie haben bereits Gold beziehungsweise Silber in London 2012 und Rio de Janeiro 2016 gewonnen.

Boberger Parathleten machen beim Rollstuhlbasketball und Kanusport mit

Von Routine oder Gelassenheit mag Maya Lindholm allerdings nicht sprechen. Sie spürt eine positive Anspannung. Zwischendurch habe es coronabedingte Hänger gegeben, etwa als die Olympischen Spiele auf 2021 verschoben wurden. Doch der Vorteil des Mannschaftssport sei es, dass sich die Spieler immer wieder gegenseitig aufrichten könnten. Insgesamt zwölf Rollstuhlbasketballerinnen und fünf Begleiter werden als Nationalmannschaft nach Japan fahren.

Maya Lindholm arbeitet in einer Dependance des BG Klinikums in der Hamburger Innenstadt. Dort hat sie viel Unterstützung von Kollegen und Patienten gehört. „Das trägt mich ein Stück weit“, freut sich die Leistungssportlerin.

Edia Müller holte 2012 Gold als Rollstuhlbasketballerin

Die Damen-Nationalmannschaft ist in den vergangenen Jahren verjüngt worden und jetzt wieder auf einem Niveau, auf dem sie um Medaillen mitspielen kann, erklärt Ulf Mehrens, Vorsitzender des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes (DRS). Etwas anders ist es im Männerbereich. Dort sind die Spitzenmannschaften noch ein Stück weit weg, sagt der Ex-Nationalspieler.

Eine herausragende sportliche Karriere hat Edina Müller (38) geschafft. 2012 gewann sie Gold als Rollstuhlbasketballerin bei den Paralympics in London. 2014 wechselte die gebürtige Brühlerin zum Parakanusport. Zwei Jahre später errang sie bei den Paralympics in Rio de Janeiro im Einer-Kanadier in ihrer Klasse Silber.

Sportstaatsrat Christoph Holstein war nach Boberg gekommen, um die Parathleten mit guten Wünschen zu verabschieden. „Tokio wird ein bisschen anders sein, aber es sind Olympische Spiele“, sagte er. Neben dem sportlichen Höhepunkt würden sie eine „faszinierende Stadt“ kennenlernen. „Und kommen sie gesund zurück“, ergänzte der BG-Geschäftführer.

Die Paralympics in Tokio vom 24. August bis zum 5. September werden im Fernsehen live bei Eurosport, ARD und ZDF zu sehen sein.