Hamburg. Erst blieben die zugesagten Impfstoff-Lieferungen aus, doch nun steht genügend Vakzine für die Bergedorfer Klinik zur Verfügung.

Endlich kann das Impfzentrum im Bergedorfer Bethesda Krankenhaus die ursprünglich gesetzten, eigenen Vorgaben erfüllen: Ab dieser Woche, in der auch die Alterspriorisierung aufgehoben wird, können in der Klinik am Glindersweg tatsächlich zwei Impftage pro Woche angeboten werden. Die Impftage sind jeweils Mittwoch und Donnerstag, an denen jeweils vier Stunden für die Kampagne vorgesehen sind.

Bisher konnte das Team um den Leiter des Impfzentrums, Prof. Dr. Martin Keuchel,Chef der Klinik für Innere Medizin, lediglich einen Tag pro Woche anbieten. Grund: Die zugesagten Impfstoff-Lieferungen seit Eröffnung des Bergedorfer Impfzentrums am 12. Mai blieben aus, doch nun steht genügend Vakzine zur Verfügung.

Bethesda: Aktuell wird mit Moderna und Astrazeneca geimpft

Der heutige Mittwoch sei komplett für die Zweitimpfung mit dem Wirkstoff Moderna und der morgige Donnerstag für die Erstimpfungen mit Astrazeneca vorgesehen, sagt Keuchel. Der Chefmediziner bleibt verhalten optimistisch, dass auch in den nächsten Wochen genug Vakzine vorhanden sein werden.

Keuchel leitet ein Team von zehn Mitarbeiter inklusive zweier Ärzte, die das Bergedorfer Impfzentrum am Laufen halten. Dass es künftig bei Astrazeneca und Moderna bleibe, sei keinesfalls festgelegt, so Keuchel weiter. „Wir haben auch die anderen Wirkstoffe bereits verabreicht“.

Bergedorfer Klinik hat mehr als 400 Hamburger geimpft

Mehr als 400 Hamburger haben bisher eine Impfdosis im Bethesda enthalten, Spitzenwert waren bislang 66 Impfungen an einem Tag. Das auf zwei Wochentage ausgeweitete Impfangebot bedeutet hingegen nicht, dass nun plötzlich Spontanbesuche oder Anrufe von impfwilligen Bürgern im Bergedorfer Krankenhaus erwünscht sind.

Der Weg zu einem regulären Impftermin führt weiterhin ausschließlich über diese beiden Kanäle: entweder per Anruf über die Hotline 116 117 der Kassenärztlichen Vereinigung oder mit dem Online-Formular im Internet unter www.impfterminservice.de. Geimpft werden nur die, die eine Reservierung vorweisen und sich ausweisen können.

Stadt hat gerade den Vertrag mit dem Bergedorfer Krankenhaus verlängert

Erst vor Kurzem hatte das Bethesda-Krankenhaus den Vertrag mit der Stadt Hamburg für das Impfzentrum, das ursprünglich bis Ende Juli 2021 in Betrieb bleiben sollte, bis zum 30. September 2021 verlängert. Das bedeutet, dass möglicherweise bis kurz vor Heiligabend dort gegen Corona geimpft werden kann. Denn eine Erstimpfung mit Astrazeneca zum Termin am 30. September zieht eine Zweitimpfung mit dem selben Vakzin zwölf Wochen später nach sich.

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„Wir sind für alles offen“, sagt Martin Keuchel auf eine weitere Vertragsverlängerung angesprochen. Allerdings werde überlegt, dass Hausärzte vermehrt in die Impfkampagne einsteigen sollten. Auf der anderen Seite wiederum müsse die Dynamik des Infektionsgeschehens rund um die wesentlich ansteckendere Delta-Variante des Sars-CoV2-Virus beobachtet werden. Keuchel geht wie der Großteil der Experten davon aus, „dass die Zweitimpfung einen guten Schutz vor Delta“ bietet.

Zwei Corona-Infizierte auf der Intensivstation des Krankenhauses

Derweilen ist die Zahl der Corona-Infizierten in der Bergedorfer Klinik überschaubar. Derzeit werden dort zwei Männer (etwa 30 und 60 Jahre alt) auf der Intensiv-Station behandelt. Ihr Zustand ist nach Angaben von Bethesda-Sprecher Matthias Gerwien stabil. „Wir waren zwischendrin schon mal coronafrei, müssen aber weiter auf der Hut sein“, warnt Martin Keuchel.

Für den Bezirk Bergedorf meldet die Sozialbehörde insgesamt 22 neue Corona-Erkrankte im Zeitraum vom 21. bis 28. Juni. Die Inzidenz für den Bezirk Bergedorf (16,9) liegt damit noch immer deutlich über dem Hamburger Niveau (9,8).