Hamburg. Das Bethesda erhält viele Anrufe, weil das Buchungssystem noch nicht scharf geschaltet ist. Bitte der Klinik: Keine Anrufe mehr!
Kein guter Start für das Bethesda Impfzentrum Bergedorf (BIB): Weil das Terminvergabesystem für das dezentrale Impfzentrum bisher weder telefonisch noch über die Website funktioniert, passiert im Agaplesion Bethesda Krankenhaus das, was nicht passieren sollte: Impfwillige rufen häufig direkt in der Klinik an, um einen Termin zu bekommen – und müssen enttäuscht auflegen. „Das genau wollen wir nicht“, sagt Matthias Gerwien, Sprecher des Krankenhauses, „wir haben gar nicht die Infrastruktur und Kapazitäten für die Terminvergabe, was Personal und Telefonarbeitsplätze angeht.“
Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) hatte am Freitag verkündet, dass ab Mai auch in fünf Krankenhäusern in Randlagen Schutzimpfungen gegen das Coronavirus vorgenommen werden. In Bergedorf startet die Impfkampagne am 12. Mai, an zwei Tagen in der Woche wird jeweils vier Stunden lang auf Station 8 geimpft.
Schlechter Start für das Bethesda Impfzentrum Bergedorf
Warum die Terminvergabe nicht zeitgleich zur Bekanntgabe der Außenstellen des Impfzentrums in den Messehallen startete, kann niemand beantworten. Von den Auftraggebern, der Sozialbehörde sowie der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), gab es dazu keine Aufklärung. Behördensprecher Martin Helfrich verweist ans Bethesda, KV-Sprecher Dr. Jochen Kriens wiederum an die Sozialbehörde. Dabei stellt die KV sowohl Hotline als auch Website zur Verfügung.
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Das Bergedorfer Krankenhaus möchte keinem der Vertragspartner den Schwarzen Peter zuschieben. Das liegt auch daran, dass das BIB-Team mitten in den Vorbereitungen zum Impfstart steckt. Prof. Dr. Martin Keuchel, Chefarzt der Inneren Medizin und medizinischer Koordinator und Organisator des BIB, erarbeitet Dienstpläne mit Ärzten und Pflegern und ordnet die Abläufe. Er sagt: „Wir verfolgen doch alle dasselbe Ziel. Es muss eben auch noch etwas vorbereitet werden, es vergeht Zeit, bis das Buchungssystem scharf geschaltet wird.“
Hamburger Inzidenzwert ist leicht über 100er-Marke
Doch eine klare Botschaft hat auch er: „Bitte keine Anrufe mehr bei uns.“ Ausdrücklich weist Keuchel darauf hin, dass die Impftermine in seinem Haus zunächst ausschließlich in Hamburg wohnhaften Menschen über 70 Jahre vorbehalten sind. Wer ohne Termin erscheint, wird nicht bedient. „Ich gehe davon aus, dass die Termine über die Hotline 116 117 ab Freitag kurzfristig vergeben werden können“, so Keuchel. Eine Bestätigung dafür gibt es aber nicht.
Derweil ist der Hamburger Inzidenzwert am Dienstag wieder leicht über die 100er-Marke gestiegen auf 100,9, im Sieben-Tage-Vergleich ist die Tendenz aber weiter fallend (Vorwoche 114,3). Ebenfalls am Dienstag veröffentlichte die Sozialbehörde auch die wöchentlichen Infektionszahlen der Bezirke. Demnach sank die Inzidenz für Bergedorf nur leicht von 108,2 auf 107,5.