Hamburg. Zweite Ferienwoche: Freizeiteinrichtungen wie Kinos oder Schwimmbäder sind geschlossen. Lust auf ein gutes Buch?

Die zweite Ferienwoche hat begonnen, aber noch immer haben Kinos, Schwimmbäder, die meisten Freizeiteinrichtungen und Geschäfte geschlossen. Ferienzeit während der Corona-Pandemie – da ist es noch wichtiger als sonst, eine spannende Ferienlektüre am Start zu haben. Seit Montag haben die Buchgeschäfte in Hamburg wieder geöffnet, und auch in der Öffentlichen Bücherhalle an der Alten Holstenstraße in Lohbrügge kann man dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr Medien ausleihen und zurückgeben.

Wir haben uns bei den Bergedorfern einmal umgehört, welche Bücher sie in den vergangenen Monaten besonders beeindruckt haben. Hier sind ihre Tipps:

Karin Bindernagel (56), Neuallermöhe: „Ich kann ,Die Abenteuer des Röde Orm’ von Frans G. Bengtsson nur wärmstens empfehlen. Das lese ich alle paar Jahre wieder gern aufs Neue. Es ist eine kurzweilige Wikinger-Geschichte, in der man ganz nebenbei auch lernt, wo die damals schon überall unterwegs waren. Der Roman spielt im 10. Jahrhundert, wurde 1941 geschrieben und strotzt vor Unternehmungsgeist. Die Sprache ist besonders und reizvoll.“

Karin Bindernagel (56).
Karin Bindernagel (56). © Alexandra Tornow | Alexandra Tornow

Mads Kloke (9), Ochsenwerder: „Ich lese gern Comics und Krimis, vor allem Katrin Wiegands Reihe ,Die Alster-Detektive’. Die Bücher spielen in Hamburg und sind immer von Anfang an spannend. In jedem Band gibt es einen neuen, aufregenden Fall, den die Hauptfiguren in unserer Stadt lösen müssen. Von Giftfässern im Hafen, Tierquälerei, Schutzgelderpressung über Graffiti-Schmierereien ist ihnen kein Fall zu schwierig.“

Sandra Kloke (46), Ochsenwerder: „,Achtsam morden’ von Karsten Dusse fand ich einfach großartig. Der Krimi ist unglaublich lustig geschrieben und nimmt das Thema Achtsamkeit ein wenig aufs Korn: Ein Kursus in Achtsamkeit befähigt einen Anwalt, seinen Mandanten umzubringen. Mir ist völlig klar, weshalb das Buch lange Zeit ein ,Spiegel’-Bestseller war. Die Kombination aus Spannung und Humor macht es auf einzigartige Weise unterhaltsam.“

Jörg Johannsen (55), Bergedorf: „Mein Lieblingsbuch zurzeit ist ,Hard Land’ von Benedict Wells. Das ist ja noch ein ganz junger deutscher Autor, aber ich habe bisher alles von dem gelesen. Benedict Wells schafft es immer wieder, eine tolle, leicht melancholische Atmosphäre zu kreieren. ,Hard Land’ spielt im Amerika der 80er-Jahre, und man fühlt sich sofort in die Zeit versetzt. Billy Idol und Bruce Springsteen lassen grüßen. Einfach schön geschrieben!“

Dirk Rehr (50), Mümmelmannsberg: „Ein sehr interessanter Science-Fiction-Roman, den ich gerade zu Ende gelesen habe, ist ,Cassia und Ky: Die Auswahl’ von Ally Condie. Tatsächlich ist es mir nur durch Zufall in einem Tauschregal in die Hände gefallen, aber es war ein echter Glücksgriff. Das Buch beschreibt eine Gesellschaft, in der die Zukunft eines jeden Menschen von Computern vorherbestimmt ist. Wirklich hochinteressant!“

Dirk Rehr (50).
Dirk Rehr (50). © Alexandra Tornow | Alexandra Tornow

Almut Lichte (66), Bergedorf: „Mich hat zuletzt ,Die gefährliche Unausweichlichkeit der Liebe’ von Saleem M. Riek schwer begeistert. Die Kernaussage des Buches ist, dass man Liebe und Sex nicht voneinander trennen kann. Im Moment beschäftige ich mich viel mit den wesentlichen Zusammenhängen im Leben und mit den manchmal versteckten Wegen zum Glück. Diese Lektüre hat mir dabei noch einmal neue Impulse gegeben.“