Hamburg. „Fleet Medical“ schickt mobile Test-Teams in Kitas und Schulen. Aktuell wird eine Pilotschule gesucht. Kostenfrage noch unklar.
„Wieso heißt es, in Hamburg würden Schnelltests fehlen? Man bräuchte uns doch nur zu fragen, wir helfen gern“, sagt Hauke Marquardt. Der Bergedorfer Geschäftsmann handelt schon lange mit China und hat über Shanghai derzeit 100.000 Schnelltests im Bestand: „Wir können in 14 Tagen jede beliebige Menge per Luftfracht nachbestellen“, verspricht der Geschäftsführer von „Testsealabs“.
Das ist aber nicht alles: Der 55-Jährige hat sich jetzt mit zwei weiteren Firmen zusammengetan, um Test-Teams zu Kindergärten und Schulen schicken zu können. Das medizinische Personal, also Pfleger und Krankenschwestern, wird vom bundesweiten Personaldienstleister „avantis“ gestellt. Die Organisation übernimmt Arne Petersen von der „Fleet Events GmbH“, die auf Kongresse und Messen spezialisiert ist: „Unser Job ist es, Menschen zusammenzubringen. So hoffen wir, dass im September der Kitaleiter-Kongress mit 600 Teilnehmern in Hamburg über die Bühne gehen kann“, sagt der 49-Jährige, der ebenso auf den Schulleitungskongress setzt.
Bergedorfer Geschäftsmann bietet Corona-Schnelltests an
Und so ging seine erste E-Mail mit dem neuen Angebot an den Verband Bildung und Erziehung, denn: „Damit die Lehrer nicht in Testzentren oder Wartezimmern der Hausärzte warten müssen, wollen wir unseren Service direkt in die Klassenzimmer bringen. Ein Kollegium mit 35 Lehrern wäre in nur zwei Stunden durchgetestet. Das kostet 19 Euro brutto pro Person, also inklusive Mehrwertsteuer, Tests und zwei Fachanleitern.“
Webseite, Online-Store und Kampagne waren in wenigen Wochen auf den Weg gebracht. Jetzt muss nur noch die Nachfrage angekurbelt werden: „Das klingt vielleicht ein bisschen altruistisch, aber wir wollen tatsächlich den Schulen helfen“, sagen die Kaufleute des Projektes „Fleet Medical“.
Unklar ist, wer die Schnelltests in Kitas und Schulen bezahlt
Hauke Marquardt ist sicher, dass noch lange Zeit getestet werden muss. Denn zwar werden jetzt die ersten Erzieher und Lehrer geimpft, aber „das dauert noch lange, bis auch alle Schüler durchgeimpft sind und wir uns alle ein bisschen sicherer fühlen können“.
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Wer die Schnelltests in Kitas und Klassenzimmern bezahlen wird, ist indes noch unklar. Mit den Bürokratien von 16 Bundesländern mögen sich die Geschäftsleute nicht plagen, schließlich sei das „kein Projekt, um reich zu werden“. Aber „Fleet Medical“ kann auf die Hansestadt setzen, denn „in den nächsten Wochen wird es wohl Ausschreibungen zu den Antigen-Schnelltests geben“, bestätigt die Schulbehörde.
Derzeit werde eine Pilotschule gesucht – wenn auch nicht in Hamburg, da hier gerade Schulferien sind, so Marquardt: „Es können sich auch Privatschulen melden oder andere, die Spenden sammeln.“ Letztlich glaube er nicht, „dass irgendwas in unserem Land am Geld scheitern wird“.