Hamburg. Die Polizei plant eine Verkehrszählung auf der Nettelnburger Straße nach dem Corona-Lockdown. Anwohnerin sammelt Unterschriften.
Knapp 400 Unterschriften hatten sie gesammelt und im Bezirksamt Bergedorf abgegeben. Aber bekommen die Nettelnburger wirklich den gewünschten Zebrastreifen auf der Nettelnburger Straße in Höhe des Hans-Förster-Bogens? Wie berichtet, freuen sie sich seit Mitte September über die provisorische, gelb gestreifte Querungshilfe, die wegen einer Baustelle der Hamburger Wasserwerke auf die Fahrbahn geklebt wurde. Der Zebrastreifen möge dort bitte dauerhaft bleiben, denn an dieser Stelle geht es direkt zum Spielplatz, Seniorentreff, zur Kirche und zum Wanderweg am Fleet: „Er ist dringend notwendig, denn auf dieser Straße rasen viele Autofahrer“, sorgt sich Anwohnerin Annette Looft.
Provisorischer Zebrastreifen in Nettelnburg soll möglicherweise bleiben
Inzwischen wurde die Problematik im Verkehrsausschuss besprochen, hat sich auch die Polizei vor Ort kundig gemacht. Es sei „durchaus möglich“, dort einen Fußgängerüberweg anzuordnen. Dafür indes gelten bundesweite Maßstäbe. Das bedeutet, dass „mindestens 50 bis 100 Fußgänger in einer Stunde die Straße queren müssten“, gibt die Verkehrspolizei zu bedenken. Da aktuell jedoch das Fußgängeraufkommen bei Weitem nicht ausreiche, wolle man die Zählung lieber auf die Zeit nach dem Lockdown verlegen: Bei besserem Wetter seien schließlich auch wieder mehr Menschen unterwegs.
Hatten die Nettelnburger noch gehofft, ohne Zählung auszukommen, müssen sie jetzt zittern und sorgen sich zudem, dass sich die gelben Streifen wetterbedingt auflösen. Damit könnten „die jetzt eingelaufenen Wege verloren gehen“, sagte Robert Gruber (Linke) in der Bezirksversammlung. Daran aber sollte es nicht scheitern, verspricht Bezirksamtsleiter Arne Dornquast: „Wir lassen das zügig nachkleben.“
Ein Trost: Polizei und Politik zeigen sich engagiert
Unterdessen lobt Petra Petersen-Griem (SPD) die Zusammenarbeit von Polizei, Bürgern, Verwaltung und Politik: „Das ist ein gutes Beispiel, wenn auch die rechtlichen Voraussetzungen noch ein Knackpunkt sein können.“
Damit mag sich Annette Looft noch lange nicht abfinden: „Ich kann mir kaum vorstellen, dass es immer eine Zählung gab, bevor ein Zebrastreifen kam. Auch am Weidenbaumsweg gehen nie im Leben stündlich 50 Leute herüber. Das schafft bloß die Bergedorfer Straße.“ Doch dass sich Polizei und Politik so engagiert zeigen, sei „immerhin schon mal ein Trost“.