Hamburg. Die Bäume sollen am Montag vor dem CCB an Bedürftige abgegeben werden. Eine ziemlich spontane Aktion.

Sie sind im Forst Bliestorf (in der Nähe von Neustadt in Schleswig-Holstein an der Ostsee) gewachsen, frisch geschlagen und dann sofort nach Bergedorf transportiert worden. Sattes Grün, wenig Nadelei, guter Wuchs – 34,90 Euro kostete bei ihm die Nordmanntanne. unabhängig von ihrer Größe.

Nun hat „Die Eventgestalter“-Geschäftsführer Stefan Schröder von seinem Verkauf noch einiges übrig behalten – und diese Weihnachtsbäume möchte er am heutigen Montag kostenlos an bedürftige Menschen verschenken.

„Allen denjenigen, die momentan dafür kein Geld haben, wollen wir mit einem Baum eine kleine Freude bereiten“, begründet der 48-Jährige seinen Einfall. „Ich finde, dass gerade dieses Jahr jede Familie einen Baum braucht.“

Bäume sollen am Montag vorm CCB verschenkt werden

Ausgeguckt hat er sich für die kurzfristig entstandene Idee heute um 14.30 Uhr den Bahnhofsvorplatz vor dem CCB. Schröder will vor seinem Lkw extra Absperrungen und Desinfektionsmittelspender aufstellen, damit die Aktion auch coronakonform ablaufen kann. Seine Bedürftigkeit muss übrigens niemand eigens nachweisen: „Wir gehen von der Ehrlichkeit der Leute aus“, so Schröder.

Ursprünglich plante der Eventmanager für das vergangene Wochenende eine Gemeinschaftsaktion mit dem Hansa-Filmstudio in der Alten Holstenstraße mit Baum- und Filmdosenverkauf – das wurde aber durch den Lockdown unmöglich.

Initiator hofft auf das Wohlwollen der Behörden

Nun kaufte Schröder dem befreundeten Hansa-Geschäftsführer John Barsoe 50 Filmgutscheine ab, diese werden bei der Baumverschenkaktion – die so kurzfristig entstand, dass Schröder auf das Wohlwollen der Behörden hoffen muss – gleich mitverteilt.

100 Weihnachtsbäume soll es geben. Bis gestern verkaufte Schröder an zwei Wochenenden auf dem Gelände von Exklusiv-Bikes am Curslacker Heerweg 84 die edlen Tannen, etwa 175 Stück.

Eine nur kleine Kompensation für das katastrophale Geschäftsjahr in der Eventbranche: Zuletzt brachen den „Eventgestaltern“ auch noch die Einnahmen durch Ausstattung der abgesagten Weihnachtsmärkte im Hamburger Stadtpark und in Bad Oldesloe weg.

„Eventgestalter“ von Corona-Krise hart getroffen

„Die Eventgestalter“ machen daher nun auch erst einmal bis Ende Februar Winterpause. Die neun Mitarbeiter und der Auszubildende sind in Kurzarbeit oder im Urlaub. „Wir sind aber immer über Telefon oder per E-Mail erreichbar und freuen uns über jedes kleine Event“, sagt Stefan Schröder.

Kein Geheimnis: Die Existenz des Hinterm Graben 16 ansässigen bekannten Bergedorfer Unternehmens ist bedroht. Noch ist die Perspektive für die Veranstaltungsbranche im kommenden Jahr unklar; es ist offen, wann es wieder Attraktionen geben darf. Für 2021 sind sowohl Stadtfest als auch die 2020 ausgefallene Hafenmeile beantragt. Beim Bergedorfer Stadtfest ist Schröders Firma für die Gestaltung der „Kindermeile“ verantwortlich.