Bergedorf. Bergedorfs Hauptverkehrsstraße ist dann nur in eine Richtung befahrbar. Ausweichverkehr durch Wohnstraßen?

Die Zeit drängt ein wenig. Bis Ende 2021 will Bergedorf den Umbau des Straßenzugs Sander Damm/Binnenfeldredder zwischen der B 5 und der Landesgrenze vollendet haben, damit die Finanzierung nicht wackelt. Mit dem dritten, letzten und meistbefahrenen Teilstück zwischen Bergedorfer Straße und Lohbrügger Markt wird daher mitten im Winter begonnen.

Am 11. Januar sollen die Arbeiten dort starten – unabhängig davon, ob dann auf dem zweiten, nördlich anschließenden Bauabschnitt sämtliche Restarbeiten erledigt sind. Das berichtete Straßenbau-Ingenieur Hans Grote vom Landesbetrieb Straßen, Brücken, Gewässer (LSBG) in dieser Woche den Fachpolitikern im Bergedorfer Ausschuss für Inneres und Verkehr.

Sander Damm wird zeitweise Einbahnstraße

Während der gesamten Bauzeit wird der Sander Damm auf dem etwa 550 Meter langen Teilstück als Einbahnstraße Richtung Bergedorf geführt. Für die Gegenrichtung nach Lohbrügge schildern die Verkehrsplaner eine großräumige Umleitung aus, die rund drei Kilometer auf der Bergedorfer Straße bis zum Reinbeker Redder und dort rechts ab nach Lohbrügge hineinführt.

„Wir können nur wirklich leistungsfähige Umleitungsstrecken für so eine Hauptverkehrsstraße ausweisen“, erläutert LSBG-Sprecher Henning Grabow. Ihm ist durchaus geläufig, dass findige Bergedorfer auch andere Wege durch Wohnstraßen finden werden, etwa über Billwerder Straße, Ladenbeker Weg und Ladenbeker Furtweg oder über Lohbrügger Kirchstraße, Lohbrügger Weg und Leuschnerstraße.

Mehr Platz für Fahrräder

Ebenso wie die Chrysanderstraße und die Alte Holstenstraße (wir berichteten) soll auch der Sander Damm fahrradfreundlicher werden – mit zwei Meter breiten Radfahrstreifen auf beiden Seiten. Zudem wird die Veloroute 8 direkt vom Ludwig-Rosenberg-Ring über den Doppelknoten in die Lohbrügger Landstraße geführt und dabei knallrot auf den Asphalt gepinselt – wie alle Radwege in den Kreuzungsbereichen.

Ansonsten sollen möglichst viele Radwege nicht zwischen Autospuren, sondern am Rand der Fahrbahnen entlangführen und außerdem in Kreuzungsnähe mit sogenannten „Protection-Elementen“ vom Kraftverkehr abgegrenzt sein. Dabei handelt es sich um auf den Asphalt geklebte, rot-weiße Borde, 25 Zentimeter breit und 20 Zentimeter hoch: Sie sollen verhindern, dass Kraftfahrer die Grenze zum Radweg überfahren.

An der Kreuzung nur noch eine Spur geradeaus Richtung Autobahn

Zweite große Neuerung soll die Spureneinteilung für Autofahrer werden, die an der Kreuzung Bergedorfer Straße Richtung Süden halten. Für sie soll es nun nur eine Geradeausspur Richtung Curslacker Neuer Deich geben, stattdessen zwei Linksabbieger-Spuren auf die B 5 Richtung Mohnhof.

Am Lohbrügger Markt soll der Busverkehr durch eine zusätzliche Haltestelle entzerrt werden: Busse, die aus dem Ludwig-Rosenberg-Ring nach rechts Richtung Norden einbiegen, sollen künftig an einer neuen Bushaltestelle gleich hinter der Kreuzung halten. Nur die Linksabbieger Richtung Lohbrügger Landstraße halten wie bisher vor der Kreuzung.