Bergedorf/Lohbrügge. Lösung für ein lange währendes Elend in Sicht. Eine renommierte Hamburger Agentur arbeitet an einem Konzept.
Ein seit Jahren währendes Elend in der City sieht nun offenbar einer Lösung entgegen. Die Lichtprojektionen auf eigens dafür installierten Leinwänden im Bahntunnel Alte Holstenstraße, in die Politik und Verwaltung vor rund zehn Jahren hohe Erwartungen gesetzt haben, sind niemals wirklich gelungen. Immer wieder fielen Strahler aus, meist gleich mehrere der zehn Lichtquellen auf beiden Straßenseiten.
Mal verdreckten Tauben aus ihren Nestern in den Nischen unter den Gleisen die Leinwände. Zudem hatte es über die statischen, schwarz-weißen Motive der Projektionen, zunächst von Schülern einer Schule entworfen, dann in einem zweiten Schritt von einer Bergedorfer Künstlerin, stets geteilte Meinungen und Diskussionen gegeben. Und in den vergangenen Jahren haben mehr und mehr selbst ernannte Graffiti-Künstler und Schmierer die großen Projektionsflächen für sich entdeckt.
Abhilfe tut Not hier an der dauerhaft dämmrigen Stadtteil-Grenze zwischen Bergedorf und Lohbrügge. Und sie ist auf dem Weg, versichert Bezirksamtssprecher Dr. Sebastian Kloth auf Anfrage. „In einer aus dem Kulturausschuss der Bezirksversammlung heraus gebildeten Arbeitsgruppe wurde entschieden, einen Fachplaner mit der Umsetzung eines Beleuchtungs- und Gestaltungskonzepts zu beauftragen.“
Neues Licht im Bahntunnel: Wann die Ergebnisse kommen
Für den Auftrag wurde das Hamburger Büro „Ulrike Brandi Licht – Lichtplanung und Leuchtenentwicklung“ gewonnen, das als Referenzen schon Aufträge für die Royal Academy of Music in London, die Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin, das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart und Hamburgs Elbphilharmonie vorweisen kann. Seit dem Sommer 2020 arbeiten im Projekt neben diesem Büro auch die Hamburg Verkehrsanlagen GmbH, die Deutsche Bahn und das Bergedorfer Bezirksamt mit mehreren Fachämtern gemeinsam an dem Konzept.
„Unter anderem wollen wir eine Aufhellung des Durchgangsraumes erzielen, um damit die Wahrnehmung von Straße und Fußwegen und auch die Besucherfreundlichkeit zu verbessern“, erläutert Kloth. Wichtigste Anforderungen an die Beleuchtung seien Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz, Verkehrssicherheit und Kriminalprävention. Und: „Die derzeitige Gestaltung mit den Lichtprojektionen soll in die neuen Überlegungen nicht mehr mit einbezogen werden.“
Mit ersten Ergebnissen zum Beleuchtungs- und Gestaltungskonzept wird im neuen Jahr gerechnet.