Bergedorf. Öffnungszeiten des CCB wieder erweitert. Leerstände an prominenten Stellen. „Nordsee“ und „Jack Wolfskin“ schließen.
Nach dem coronabedingten Lockdown „läuft es sich langsam alles wieder gut ein“, sagt CCB-Manager Lutz Müller. Sichtbarstes Zeichen: Seit dem 1. Oktober haben die Läden in Bergedorfs Einkaufszentrum wieder von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Um die mehr als 80 Einzelhändler personell zu entlasten, durften sie zuvor bereits um 18 Uhr schließen.
Sichtbar sind aber auch weiterhin die Leerstände: So wird gerade die „Nordsee“-Filiale im Erdgeschoss des Neubaus ausgeräumt, die nach über zehn Jahren keine Verlängerung mehr wollte, so Müller: „Es laufen Gespräche mit der Überlegung, die Fläche aufzuteilen.“ Ob wieder Gastronomie einzieht, mag Müller derzeit nicht sagen.
CCB merkt auch die Krise im stationären Einzelhandel
Ebenfalls gekündigt haben die „Kartentruhe“ und der Outdoor-Bekleider „Jack Wolfskin“, der nach Müllers Informationen deutschlandweit sein Filialnetz verkleinert. In das Geschäft könnte wieder ein Bekleidungsunternehmen einziehen. Anders auf der 220 Quadratmeter großen Fläche im alten Teil des Einkaufszentrums, wo derzeit eine Modell-Ausstellung zu sehen ist: „Hier habe ich einen Interessenten, der aber noch überlegt, ob ihm die Fläche nicht doch zu klein ist“, berichtet der Center-Manager.
Die Krise im stationären Einzelhandel, da sind sich die Experten einig, wird indes anhalten. Auch das CCB merkt das: „Viele Nachvermietungen dauern gerade etwas länger, bis die Bank die Finanzierung zusagt. Auch überlegen manche Unternehmen, ob sie überhaupt expandieren können, wo doch das Personal fehlt. Der Fachkräftemangel im Einzelhandel ist sehr ausgeprägt“, sagt Müller.
Leerstände vermutlich auch noch nach dem Weihnachtsgeschäft
Auch auf der Nachfrageseite ist noch Luft nach oben: Derzeit zählt das CCB mit 28.000 bis 31.000 Besuchern täglich bis zu 20 Prozent weniger Kunden, als zu Vor-Corona-Zeiten (35.000 Kunden). Hoffnung machte der gut frequentierte verkaufsoffene Sonntag am 27. September. Ein weiterer soll am 8. November folgen.
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Müller ahnt, dass er die Leerstände nicht mehr vor dem lukrativen Weihnachtsgeschäft beenden kann, doch die seien ja auch immer eine Chance, das Sortiment zu wechseln, den Bergedorfern Neues zu bieten, sagt er: „Wir könnten gut noch einen zweiten Friseur gebrauchen und am liebsten auch ein Reisebüro.“