Bergedorf. Stadtteil-Beirat Bergedorf-Süd ist sich über Verbot oder Zulassung von Radfahrern auf der Meile uneinig. Es gibt Diskussionsbedarf.
Während das neue Woolworth-Gebäude mit dem künftigen Design-Hotel am Serrahn sichtbare Baufortschritte macht, geht es auch mit den Überlegungen für die Umgestaltung der Serrahnstraße voran. In der Hasse-Aula traf sich in der vergangenen Woche der Stadtteil-Beirat Bergedorf-Süd mit einem Vertreter des Bezirksamtes und ließ sich von Landschaftsarchitekt Ando Yoo den aktuellen Stand der Planung präsentieren.
Danach wird der etwa zwölf Meter breite Streifen zwischen Gebäudefront und Kaimauer zu etwa gleich breiten Teilen dreigeteilt in Gastronomiezone, Flaniermeile und Uferzone mit Sitzgelegenheiten. Fraglich und noch in keiner Weise entschieden ist dabei, ob auch Radfahrer die neue Serrahnstraße nutzen dürfen. Vor der jetzigen Sperrung der Straße wegen der Woolworth-Bauarbeiten war das nicht gestattet. Allerdings wird der künftige Baumbesatz deutlich dichter an den Häusern stehen, damit dem Verkehrsraum und der Kaikante mehr Platz einräumen als die jetzt noch mittig stehenden Platanen.
Uneinigkeit über Trasse für Radfahrer auf Serrahnstraße
Ob aber eine etwa vier Meter breite Trasse geeignet sein wird, Fußgängern und Radfahrern ein friedliches Miteinander zu ermöglichen – darüber scheiden sich die Geister. Die geplante Beschaffenheit des Pflasters ermöglicht das Radeln: Es soll aus glattgesägtem Naturstein bestehen, damit Rollstühle und Gehwagen gut vorankommen.
„Radfahren verbieten wird allein nichts nützen“, meinte im Beirat Andreas Baldenius, Pastor von St. Petri und Pauli: „Wenn wir es nicht baulich verhindern, werden dort Leute radfahren.“
Lieber um Rücksicht bitten, statt Verbote erteilen
Bernd Capeletti (CDU) hat eher die Vision einer friedlichen Koexistenz: „Auf Schildern nichts verbieten, sondern Fußgänger und Radfahrer zu rücksichtsvollem Verhalten auffordern.“ Landschaftsplaner Ando Yoo warf in die Debatte, dass auf der Serrahnstraße keine Veloroute entlanglaufe, eine Sperrung für Radfahrer also nicht ausgeschlossen sei.
Dem spricht nach Auffassung mehrerer Beiratsmitglieder allerdings entgegen, dass der geplante Fuß- und Radweg entlang des Schleusengrabens – so er denn irgendwann einmal geschaffen wird – Radfahrer durch den B 5-Tunnel und unter der CCB-Brücke hindurch geradeaus zur Serrahnstraße führt.
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Ob es möglich sei, Radler dort etwa mit abgesetzter Straßenpflasterung ausnahmslos zum Linksabbiegen in Richtung Bahnhofsvorplatz zu bewegen, wurde von vielen bezweifelt. Andererseits, argumentierten zuversichtliche Beiratsmitglieder, sei der Bergedorfer S-Bahnhof mit seinen Stellplätzen und der Radstation ohnehin das Ziel vieler Radfahrer.