Bergedorf. Kaufhaus-Standort in Hamburg-Wandsbek bleibt erst einmal erhalten. In Bergedorf sind die Schließungspläne allerdings nicht vom Tisch.
Gute Nachrichten für die Mitarbeiter der Karstadt-Filiale in Hamburg-Wandsbek: Der traditionsreiche Kaufhaus-Standort bleibt erstmal bestehen. Die Filiale wurde von der Schließungsliste genommen. Der Grund: Drei Wochen vor der geplanten Schließung Mitte Oktober haben sich die Eigentümerin des Gebäudes am Wandsbeker Markt, die Union Investment, und der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) auf einen neuen Mietvertrag mit einer Laufzeit von 3,5 Jahren bis Ende April 2024 geeinigt. Das teilte das Immobilienunternehmen mit. Für die Beschäftigten in Bergedorf und in der Mönckebergstraße in der Hamburger Innenstadt sind die Schließungspläne allerdings nicht vom Tisch.
Nach Angaben von Ver.di sollen die 120 Mitarbeiter der Wandsbeker Filiale am Dienstagvormittag über die EInigung informiert werden. „Ich bin überglücklich, dass der lange und schwierige Kampf, den wir zusammen mit Ver.di und vielen Kollegen aus anderen Filialen, mit Unterstützung aus der Politik und unseren Kunden für den Erhalt der Karstadt-Filiale in Wandsbek geführt haben, gewonnen ist“, sagte Betriebsratschef Mark-Oliver Thöne.
Karstadt hatte 62 Filialschließungen angekündigt
Karstadt hatte im Rahmen eines Sanierungsprogramms die Schließung von insgesamt 62 der 172 Standorte bundesweit angekündigt. In Hamburg waren zunächst vier der insgesamt sieben Kaufhäuser mit 450 Mitarbeitern betroffen. Inzwischen gab es viele Verhandlungen mit Vermietern. Mehrere Filialen konnten aufgrund von Mietzugeständnissen von der Liste gestrichen werden. Darunter die Kaufhof-Filiale im AEZ und nun auch die Filiale in Wandsbek.
Der Betrieb von Karstadt Bergedorf ist bis Ende Januar 2021 verlängert worden. Heike Bettermann, Ver.di Landesbezirk Hamburg, sagt dazu: „Wir werden weiterkämpfen und unsere Kräfte bündeln. Gemeinsam mit den Beschäftigten und den Betriebsräten vor Ort werden wir das Gespräch mit Politik, den Vermietern und der Geschäftsführung suchen.“ Und weiter: "Was wir bisher erreicht haben, zeigt, dass sich der Kampf lohnt.“
Unterschriften zur Rettung der Filiale in Bergedorf überreicht
Auch die Kunden in Bergedorf halten zu ihrer Filiale: Im September hatten die Wirtschaftliche Vereinigung (WSB) und alle in der Bezirksversammlung vertretenen Fraktionen (außer der AfD) dem Betriebsvorsitzenden von Karstadt Bergedorf, Gerhard Stachan, rund 7300 Unterschriften zur Rettung übergeben. Derzeit erscheint die Situation für die Bergedorfer Belegschaft trist: Die 60 Mitarbeiter erhielten am 28. Juli 2020 ihre Kündigung. isa/HA