Bergedorf. Am 3. Oktober startet das neue Bühnenprogramm im Haus im Park in Bergedorf. Anstatt 460 sind nur 132 Zuschauer zugelassen.
Sie dürfen wieder lachen, staunen und reichlich applaudieren: Das Theater Haus im Park eröffnet die Spielsaison und kann diesmal darauf wetten, dass alle Vorstellungen ausverkauft sein werden. Denn statt 460 dürfen nur 132 Zuschauer kommen. Aber das Programm ist keineswegs ausgedünnt: „Wir können vieles nachholen und haben zudem nagelneue Produktionen dabei“, verspricht Axel Schneider, der als Intendant und Regisseur ebenso für das Altonaer Theater und die Hamburger Kammerspiele verantwortlich zeichnet.
Hygienekonzept für Theater Haus im Park in Bergedorf vorgelegt
Dass die Künstler „gerade noch rechtzeitig“ auf die Bühne dürfen, sei dem Rettungsschirm der Kulturbehörde zu verdanken und – wie gewohnt – der Körber-Stiftung und dem Bergedorfer Bezirksamt. „Es wird bei uns sicherer sein als am Elbstrand“ scherzt Schneider mit Blick auf das 36-seitige Hygienekonzept, das etwa vorschreibt, dass alle Schauspieler sich selbst schminken müssen, keine Requisiten auf der Bühne überreicht werden dürfen.
Gut 700 Abonnenten haben in Bergedorf die Wahl aus 33 Produktionen an 44 Terminen. Der breitgefächerte Spielplan ist bereits verschickt, der freie Vorverkauf beginnt am 22. September – zu den gewohnten Eintrittspreisen. Einzige Änderungen: Solange noch keine Gastronomie möglich ist, wird auf viele Pausen verzichtet. Zudem verschieben sich auf Wunsch vieler Bergedorfer die Zeiten: Werktags geht es um 19.30 statt bisher 20 Uhr los, sonntags um 18 statt 19 Uhr.
Saisonauftakt mit Christian Ehring am 3. Oktober
Mit reichlich Kabarett- und Kleinstkunstpreisen im Gepäck kommt zum Auftakt am 3. Oktober Christian Ehring mit seinem neuen Solo-Programm an den Gräpelweg. Am 2. Dezember will ein Stuttgarter Comedy-Trio mit Musik, Wort und einer Art „Akrobatik im Sitzen“ begeistern , der Titel ihrer Show lautet „Eure Mütter – Bitte nicht am Lumpi saugen“.
„Sehr amüsant“ ist nach Axel Schneider auch das Musical von Jan-Christof Scheibe „Glücklich in 90 Minuten“, das Anfang November aufgeführt wird. Lustig, aber auch bewegend soll es werden, wenn Walter Sittler mit „Ich bin immer noch da“ am 7. November das literarische Erbe des 2013 verstorbenen Dieter Hildebrandt vorstellt. Weitere Promis erobern das Theater Haus im Park: Gitte Haenning, Till Demtrøder, Stefan Gwildis und die just 80 Jahre alt gewordene „Mutter Beimer“ Marie-Luise Marjan sind ebenso dabei wie Katharina Thalbach, die ihre Stimme Hannah Arendt leiht und von deren 26-jährige Brieffreundschaft mit der New Yorker Schriftstellerin Mary McCarthy berichtet.
Zu Silvester kommt Bauchredner Jörg Jará nach Bergedorf
Zu Silvester überrascht Bauchredner Jörg Jará mit seiner „Puppen-Therapie“. Fürs Sentimentale wird Teil drei der Walter-Kempowski-Saga sorgen, der von der Nachkriegszeit in Rostock erzählt. Das Ensemble wurde für seine Arbeit mit dem Barbara-Kisseler-Preis (50.000 Euro) bedacht. Schneider: „Es ist ein besonderer Höhepunkt meiner Regie-Karriere.“