Bergedorf. CDU-Fraktion fordert in der kommenden Sitzung des Verkehrsausschusses eine neue Vorfahrtsregelung am Curslacker Heerweg.
Es ist eine Bergedorfer Ostumgehung „light“: Die CDU schickt im Verkehrsausschuss am kommenden Montag per Prüfantrag eine Idee ins Rennen, die ohne den umstrittenen Durchstich des Waldgebiets am Elbhang bei Börnsen auskommt. Den Christdemokraten geht es um die Aufwertung der im Berufsverkehr morgens wie abends chronisch überlasteten Anschlussstelle Curslack der A 25.
Bergedorfs östlichste Autobahnanbindung
„Das ist Bergedorfs östlichste Autobahnanbindung. Verbessern wir hier den Verkehrsfluss, entlasten wir das gesamte Bergedorfer Zentrum vom Pendlerverkehr und reduzieren auch den morgendlichen Dauerstau auf der Wentorfer Straße“, sagt CDU-Verkehrsexperte Jörg Froh, der selbstkritisch einschränkt: „Für mich klingt das logisch. Aber ob und wie das wirklich gelingt, müssen Ingenieure und andere Verkehrsexperten berechnen.“
Im Mai hatte die Bergedorfer Koalition aus SPD, Grünen und FDP diesen Vorstoß dennoch gestoppt. Hintergrund: Es sollte keine konkurrierende Idee zu ihrer im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Vorbereitung einer Ostumgehung geben. Der CDU-Vorstoß wurde nicht mal in den Ausschuss überwiesen – sondern landete im Papierkorb.
Widerstände gegen Ostumgehung wachsen
Mittlerweile sind die alten Widerstände gegen den Durchstich des Elbhangs in Bergedorf und vor allem in Börnsen und Wentorf wieder so deutlich zu Tage getreten, dass Bergedorfs Grüne aus dem Vorhaben aussteigen wollen. Eine Kehrtwende, die die Koalition intern heftig erschütterte. Froh gibt vor, diesen Konflikt nicht weiter forcieren zu wollen, und hat den Begriff „Ostumgehung“ aus dem CDU-Papier gestrichen. Trotzdem bleibt er hart: „Es wäre unverantwortlich, das Nadelöhr Anschlussstelle Curslack bloß aus ideologischen Gründen weiter auszublenden“, wirbt er bei den Vertretern der Koalition für Zustimmung zum CDU-Antrag im Verkehrsausschuss.
Lastgesteuerte Ampeln an der Autobahnauffahrt
Konkret soll geprüft werden, ob an den Zu- und Abfahrten der Anschlussstelle auf der Brücke des Curslacker Heerwegs Ampeln aufgestellt werden können, die den Verkehr lastabhängig regeln und so unter anderem die gefährlichen Rückstaus auf die A 25 verhindern. Zudem regt die CDU an, die Vorfahrt an der Kreuzung des Curslacker Heerwegs mit der Rothenhauschaussee zu verändern: Um den morgens bis zu einem Kilometer langen Rückstau aus Richtung Börnsen aufzulösen, soll es von hier freie Fahrt zur Autobahn geben – und natürlich in umgekehrter Richtung auch. Die aus dem Bergedorfer Zentrum kommende Holtenklinker Straße würde so zur Nebenstraße werden. Ob es dann noch die Ampel braucht, ist offen.
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„Heute provoziert diese Kreuzung Ausweichverkehr durch Bergedorfs Zentrum“, sagt Froh mit Blick auf die Grünen. „Wer eine bessere Mobilität und weniger Emissionen will, sollte das prüfen lassen.“