Bergedorf. Grundeigentümer-Zusammenschluss kann die Entwicklung der Fußgängerzone weiterhin mitgestalten.
Aufatmen bei den Initiatoren des Grundeigentümer-Zusammenschlusses BID Sachsentor: Seit dem Wochenende steht fest, dass die nunmehr vierte Auflage des Projektes die Entwicklung der Fußgängerzone samt ihres Umfelds vom Mohnhof bis zum City-Kreisel am Weidenbaumsweg bis Ende 2025 mitgestalten kann.
Insgesamt fast 925.000 Euro wird das Finanzamt nun in den fünf Jahren als Aufschlag auf die Grundsteuer von den Eigentümern der 104 im Gebiet liegenden Grundstücken einziehen, bemessen nach Nutzung und Größe der Gebäude. Der Großteil davon geht an den BID-Träger Bergedorf Projekt GmbH und wird in Absprache mit dem zu bestimmenden Lenkungsausschuss in Projekte investiert.
BID-Gegner kritisieren hohe Kosten für das Management
Die Gegner unter den Grundeigentümern hatten bis zuletzt mobil gemacht, zweifeln sie doch an der Effektivität des BID. Ihr Argument: Fast 300.000 Euro fließen in Management, Zwangsreserven und Sicherheiten, kommen dem Sachsentor also gar nicht zugute. Rund
40 Widersprüche wollten sie während der Auslegefrist sammeln, um das Projekt zu Fall zu bringen. Denn das BID-Gesetz sieht vor, dass der Neustart abgeblasen wird, sollte ein Drittel der betroffenen Grundeigentümer widersprechen.
Offenbar ist es dazu nicht gekommen, wobei die Kritiker wundert, dass die Stadtentwicklungsbehörde zehn Tage gebraucht hat, um offiziell zu verkünden, dass keine
35 Widersprüche eingegangen sind. Voraussichtlich wird dazu noch Akteneinsicht verlangt.
Erstes BID deutschlandweit, das in die vierte Runde geht
Bleibt es beim Neustart wird gemäß Maßnahmen- und Finanzierungskatalog der Löwenanteil von 300.000 Euro bis 2025 in die Standardmaßnahmen Graffiti-Entfernung, Grünpflege und Schneeräumung fließen. Jeweils rund 150.000 Euro sind für die Weihnachtsbeleuchtung und Maßnahmen zum Standortmarketing reserviert.
„Wir sind nun das erste BID deutschlandweit, das in die vierte Runde geht“, sagt Michael Solscher von der Bergedorf Projekt GmbH und kündigt an, „weiter gute und wichtige Projekte für das Quartier“ umzusetzen. Konkret sollen Grundstückseigentümer bei der Vermietung ihrer Immobilien unterstützt sowie eine Passantenfrequenz-Zählanlage im Sachsentor installiert werden, um den Erfolg aller Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung der City zu messen.
Wann genau der Startschuss für das neue BID Sachsentor gegeben werden kann, steht noch nicht fest: Erst muss der Senat noch die entsprechende Verordnung verabschieden. „Wir rechnen damit für November, wenn die Weihnachtsbeleuchtung installiert wird“, sagt Anne-Catherine Caesar, Geschäftsführerin der Bergedorf Projekt GmbH.