Bergedorf. Politik und Bezirksamt sind begeistert vom Vorhaben des Investors. Umwidmung der Fläche zum „urbanem Wohnen“ ist sicher.

Aus Sicht der Stadtplaner im Bezirksamt ist es bloß ein Lückenschluss: Auf dem einstigen Gelände von Opel Dello soll sich bis zum Sander Damm Wohnungsbau in der Art fortsetzen, wie er hinter dem Areal bereits in Form der Blocks der Glasbläserhöfe zu sehen ist. Nur möglichst noch etwas höher und markanter.

SPD hat noch Beratungsbedarf

Mit viel Wohlwollen reagierte der Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung auf die Präsentation von Oliver Panz, Leiter der Stadt- und Landschaftsplanung im Rathaus. Allerdings hat zumindest die SPD noch etwas internen Beratungsbedarf, weshalb die Zustimmung zum Einleiten der erforderlichen Änderung des Bebauungsplans auf September vertragt wurde.

Ein bisschen Gewerbe und viele Wohnungen

Dann dürfte es allerdings grünes Licht für die Umwidmung des Gewerbegebiets zum Areal für „urbanes Wohnen“ geben, wie es die Magna Real Estate wünscht, die die rund 8000 Quadratmeter große Fläche im Mai von Opel Dello erworben hat. Ist der neue B-Plan dann in gut einem Jahr rechtskräftig, will Magna viele Wohnungen bauen und in den Erdgeschossen etwas Gewerbe wie etwa eine Kita oder einen Bäcker einziehen lassen.

Derzeit sind sechs bis sieben Geschosse vorgesehen

Vom Bezirksamt vorgesehen ist eine Geschossflächenzahl von 1,98. Die komplette Fläche könnte also theoretisch mit zwei Etagen überbaut werden. Weil das aber weder attraktiv noch rechtlich möglich ist, geht es in die Höhe. Geplant ist ein langgezogener Bau am Sander Damm und ein kleinerer im neu entstehenden Innenhof. In den ersten Zeichnungen sind sechs bis sieben Geschosse vorgesehen. Weil sich das Bezirksamt aber einen markanten Kopfbau an der Brücke über den Schleusengraben wünscht, könnte es dort noch höher werden. Rechnerisch möglich wären angesichts der Vorgaben insgesamt bis zu 150 Wohnungen mit durchschnittlich 70 Quadratmetern.

„Schritt vom Autohandel zu mehr Leben“

„Ein Schritt vom Autohandel zu mehr Leben und vielfältiger Nutzung des Geländes“, fasste Oliver Panz zusammen. Hinter dem Gebäuderiegel am Sander Damm will er einen lärmgeschützten, teils öffentlichen Park entstehen lassen, der sich im Osten zum Wasser des Schleusengrabens öffnet. Damit dort der wichtige Fuß- und Radweg in Richtung Bergedorfer City genügend Platz findet, rückt die gesamte Planung etwas nach Westen.

Verkehrsbehörde plant Radschnellweg am Sander Damm

Zudem hält die Bebauung auch zum Sander Damm reichlich Abstand. Hintergrund: Dort will die Verkehrsbehörde den Radschnellweg nach Geesthacht entlang führen. Unklar ist derweil noch, wie das Areal für den Autoverkehr erschlossen wird. Die Tiefgarage, die den Großteil der Neubauten samt Innenhof unterfängt, könnte eine Zufahrt vom künftigen Kreisel an der Kreuzung Weidenbaumsweg/Sander Damm bekommen.