Bergedorf. Das dritte Lastenfahrrad für jedermann ist in Bergedorf angekommen. Nur ausleihen kann man es noch nicht.

Hersteller „Radkutsche“ aus dem schwäbischen Nehren bei Tübingen hat das Fahrzeug mit der großen blauen Transportkiste schon vor acht Wochen angeliefert, und der Verein „Bergedorf im Wandel“ mit seiner Initiative „Lastlos“ hat es basisdemokratisch auf den Namen „Emma“ getauft. Doch kostenfrei ausgeliehen werden wie die beiden anderen Lastenfahrräder des Vereins – „Kermit“ und „Zora“ – kann „Emma“ bisher nicht. „Uns fehlt noch immer ein geeigneter Standort, wo man Emma abholen und wieder hinbringen kann“, sagt Hartmut Baden, Sprecher der Initiative.

Kein Parkplatz mehr frei in der Radstation

Weil die ersten beiden Fahrräder – der froschgrüne „Kermit“ ebenfalls mit Kiste und die rote „Zora“ mit Kindersitzen – seit ihrer Inbetriebnahme zu nahezu 100 Prozent ausgelastet sind, suchte der Verein einen Sponsor für das dritte Fahrzeug und fand diesen mit der Deutschen Postcode-Lotterie. Einen Zuschuss gab es auch aus dem eigens für Lastenfahrräder geöffneten Topf „moinzukunft“. Dann aber musste Andreas Pehlgrim von der Bergedorfer Radstation passen: „Für ,Kermit’ und für ,Zora’ bleiben wir gern weiter Ausleihstandort, aber für ein drittes Fahrzeug dieser Größe haben wir einfach keinen Platz.“ Den Wartungs- und Reparaturvertrag schließt er wie sonst auch für „Emma“ und alle weiteren „Bergedorf im Wandel“-Lastenräder gern ab – ein viertes ist bereits bei einem niederländischen Hersteller bestellt –, aber weitere dauerhafte Stellplätze kann er nicht bieten.

Wer bietet „Emma“ eine Unterkunft?

„Nun suchen wir also einen Kooperationspartner, der einen Standort für uns hat“, sagt Rainer Schäferkordt, „und der sollte nicht zu weit von der Bergedorfer City entfernt sein.“ Der Platz sollte über einen sicheren Unterstand verfügen und über eine Steckdose, denn wie schon „Kermit“ und „Zora“ ist auch „Emma“ ein zugkräftiges E-Bike. Ebenso erforderlich ist, dass der Standort regelmäßig besetzt ist, damit das Fahrzeug ausgehändigt und zurückgenommen werden kann. „Ein Ladengeschäft wäre optimal“, meint Hartmut Baden.

Recyclinghof, Baumarkt, Einkaufen oder Familienausflug

Die kostenfreie Nutzung der beiden ersten Lastenräder (Spenden sind sehr willkommen) dienen nach Worten von Melanie Sarnow sehr unterschiedlichen Zwecken: „Viele bringen damit Sachen zum Recyclinghof, andere fahren zum Baumarkt oder benutzen das Fahrrad wie ich für ganz normale Einkäufe. Und ,Zora’ mit ihren Kindersitzen ist natürlich wie geschaffen für Familienausflüge und hat dafür auch eine rege Nachfrage.“

Mitmachen beim Stadtradeln

Bevor nun das vierte Lastenfahrrad geliefert wird und ebenfalls untergebracht werden muss, hat Hartmut Baden noch ein anderes Vorhaben: „Es müsste doch möglich sein, mit unseren Lastenrädern am Stadtradeln teilzunehmen.“ Beim Wettbewerb des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) werden vom 3. bis 23. September 2020 wieder Fahrradkilometer fürs Klima gesammelt. Über den ADFC läuft übrigens auch die Reservierung von „Kermit“ und „Zora“: im Internet unter www.Klara.bike.