Bergedorf. Standort gehört nicht zu den Kombibädern, die öffnen dürfen. Einen Pandemie-Plan für das Bille-Bad gibt es aber trotzdem schon.
Schwimmfans und Vereinssportler stehen in den Startlöchern: Mit der Ankündigung des Hamburger Senats, dass nun auch die Kombibäder öffnen dürfen, hoffen sie, bald wieder im Bergedorfer Bille-Bad ihre Bahnen ziehen zu können – zumindest im Außenbecken. Doch die Hoffnung wird sich so schnell wohl nicht erfüllen: „Das Bille-Bad gehört leider nicht zu den klassischen Kombibädern“, stellt Bäderland-Sprecher Michael Dietel fest. Da das Becken nur durch die Halle zu erreichen ist, wird das Schwimmbad vorerst geschlossen bleiben – wie übrigens die meisten anderen Bäder in Hamburg.
Lediglich das Kaifu-Bad sowie Bondenwald und Finkenwerder können mit der Lockerung öffnen. Denn weil unklar ist, welche Effekte die hohe Luftfeuchtigkeit in den Schwimmhallen hat – Stichwort
Aeresole – sollen nur die Becken mit Zugang von außen öffnen und die Hallen vorerst geschlossen bleiben.
Bille-Bad in Bergedorf wird viel von Vereinen genutzt
„Das Bille-Bad wäre schon eines der Bäder gewesen, das wir gerne geöffnet hätten“, sagt Sprecher Michael Dietel. Denn es wird sehr viel von Vereinen und zu Sportzwecken genutzt. Auch gibt es durchaus Argumente, die für die Hallenbäder sprechen, wie Dietel meint: „Wir haben eine extrem hohe Luftaustauschrate“, alle drei Minuten werde die Luft in den Hallen komplett erneuert. Gleichwohl wisse derzeit natürlich niemand, „ob das ausreicht“, räumt er ein. Der vorsichtig agierende Hamburger Senat sei mit seinen Prüfungen dazu noch nicht durch – und es sei wohl auch besser, „rational zu entscheiden und nicht emotional“, um später nicht nachjustieren zu müssen.
Pandemieplan steht
Die städtische Bäderland Hamburg GmbH ist aber vorbereitet und hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Badewesen schon lange einen Pandemieplan erarbeitet. Darin sind Abstandsregeln vor Attraktionen wie Rutschen und Türmen, Online-Reservierungen oder Abstände zwischen den Liegen aufgelistet.
In Schleswig-Holstein und Niedersachsen dürfen bereits seit Montag alle Bäder wieder öffnen – sogar die Saunen. Wohl auch, weil in den Saunen das Infektionsrisiko sehr gering sein dürfte: Coronaviren können in Hitze nicht überleben. Dennoch sieht der Pandemieplan der Deutschen Gesellschaft für Badewesen auch in Saunalandschaften Nachbesserungen vor: etwa Abstandsmarkierungen und das Reduzieren der Liegen. Eisbrunnen oder Dampfbäder könnten außer Betrieb genommen werden.
Hoffentlich vor den Sommerferien
Die Bäderland GmbH hofft, dass bald auch in Hamburg die Schwimmbäder und Saunen öffnen dürfen. „Die Hoffnung ist nicht ganz unbegründet“, glaubt Dietel – auch weil die Sommerferien bevorstehen. Gerade Jugendliche haben kaum Freizeitmöglichkeiten.
Die Gesundheitsbehörde informiert auf Anfrage, das Konzept von Bäderland werde derzeit geprüft. „Ein Zeitpunkt für eine mögliche Öffnung kann aktuell noch nicht genannt werden.“