Bergedorf. Das Leihrad-System soll bis 2022 stufenweise in der ganzen Stadt erweitert werden. Auch Bergedorfs Netz soll kräftig wachsen.
Acht StadtRad-Stationen gibt es derzeit im Bezirk Bergedorf. Und das soll es noch lange nicht gewesen sein, zumal das System immer beliebter wird. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) und Betreiber Deutsche Bahn Connect wollen das Leihrad-System bis 2022 stufenweise in der ganzen Stadt erweitern. Auch Bergedorfs Netz soll kräftig wachsen.
24 neue Stationen sind angedacht, nachdem bei der letzten Sitzung des Fachausschusses Verkehr und Inneres im Februar vor der Corona-Zwangspause das Erweiterungskonzept vorgestellt wurde. Das Bezirksamt, genauer gesagt das Management des Öffentlichen Raums, verfasste Stellungnahmen zu 15 kurzfristig umsetzbaren Standorten und nahm nun noch Anregungen der Politik auf, um sie an die Planer zurück zu spiegeln.
Derzeit wird ein nachhaltiges Mobilitätskonzept erarbeitet
Einig war sich der Verkehrsausschuss bei diesen neun Standorten, die noch in diesem Jahr eingerichtet werden sollen: Adolf-Köster-Damm/Felix-Jud-Ring (12 Plätze), Fanny-Lewald-Ring/Anna-von-Gierke-Ring (12), Nettelnburger Straße (12), Soltaustraße/Arnoldistieg (12), Heidhorst/Bockhorster Weg (12), Korachstraße/Helmuth-Hübener-Weg (16+Lastenpedelec), Lohbrügger Landstraße/BG Klinikum (12), Glindersweg/Bethesda-Krankenhaus (12) sowie am S-Bahnhaltepunkt Mittlerer Landweg (16). Kleinere Anmerkungen gab es beispielsweise zum vorgeschlagenen Standort Henriette-Herz-Ring /Grachtenplatz (12+Lastenpedelec), Glasbläserhöfe (12+Lastenpedelec) und vor allem der möglichen Station am Berufsschulzentrum am Ladenbeker Furtweg(16). Hier sind sich Jörg Froh (CDU) und die Verwaltung einig, dass das Ganze nicht zu Ende gedacht wurde, denn: Die TSG Bergedorf möchte am Forum am Billwerder Billdeich auch eine Leihstelle einrichten und hat schon mit der Behörde Kontakt aufgenommen.
Bei der Wahl zwischen Frascatiplatz/Neuer Weg oder Brookdeich(12) favorisieren die Parteien, insbesondere CDU und SPD, den „Fras“ auch mit Blick auf die Zukunft, wenn, wie es Petra Petersen-Griem (SPD) darstellte, auf dem großen Parkplatz wieder Reisebusse mit Touristen eintreffen würden. Aber: Der Bezirk arbeitet zurzeit an der Entwicklung eines nachhaltigen Mobilitätskonzeptes im Entwicklungsgebiet Bergedorf-Süd-Ost. „Möglicherweise“, so Tiefbauchef Lars Rosinski, „ergeben sich aus dem Konzept heraus besser geeignete Standorte, was wiederum eine Verlagerung der StadtRad-Station erforderlich machen könnte.“
Diskussion über StadtRad am Bahnhof auf Bergedorfer Seite
Ausgiebiger diskutierte das Plenum darüber, wie und in welcher Form das StadtRad am Bahnhof (24+Lastenpedelec) auf Bergedorfer Seite platziert werden kann. Als Standort ist derzeit die Bahnhofs-Südseite zwischen Parkhaus und Bergedorfer Straße vorgesehen. Das war manchem der Politiker zu weit weg vom Bahnhofseingang, aber: „Aus baulicher Sicht kommen wir nicht näher ran“, begründete Rosinski und ergänzte: „Fahrradbügel dürfen nicht wegfallen.“
Doch genügt eine einzige Station hier überhaupt? „24 neue Plätze dürften bei Pendlern kaum ausreichen“, merkte etwa Paul Ole Gasthuber (SPD) an. Allerdings kann sich diese erste Einschätzung noch verändern: 2021 will sich die Verwaltung den Raum zwischen B 5 und City-Kreisel genauer ansehen und möglicherweise umgestalten. Demzufolge sei es sinnvoll, mit der Aufstellung einer StadtRad-Station noch zu warten.
Station mit 24 Plätzen auf Gelände der HAW
Am Ulmenliet wäre eine Station mit 24 Plätzen quasi nur auf dem Gelände der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) sinnvoll. Doch die Planungsskizze stieß auf Ablehnung, versteckt sie die Station doch im Eingangsbereich. „Wir lehnen den Standort ab und empfehlen stattdessen, dass die BWVI mit der HAW neue Gespräche aufnimmt“, sagt Lars Rosinski. Weiterer Punkt von Petra Petersen-Griem (SPD): Auch für Anwohner sollen die Räder frei zugänglich und nutzbar sein.
Weitere Infos:
Bisher stehen an diesen acht Positionen im Bezirk StadtRäder: Jeweils an den S-Bahnhöfen Bergedorf/Ausgang Lohbrügge (26 Abstellplätze), Allermöhe (16), Nettelnburg (16) und Billwerder-Moorfleet (12) sowie am Lohbrügger Markt (16), Vierlandenstraße (24), Wentorfer Straße/Rathaus (18) und seit dem 21. Februar am Binnenfeldredder/Habermannstraße (16). Das System, das von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Inneres (BWVI) gefördert und der Deutschen Bahn Connect betrieben wird, wird seit Juni 2016 in Bergedorf angeboten. Nachdem das erste Jahr mit 12.000 Ausleihvorgängen schleppend anlief, sah es im vergangenen Jahr deutlich besser aus (18.000). Spitzenreiter ist die Station am S-Bahnhof Bergedorf mit etwa 8000 Ausleihen im Jahr 2019.