Bergedorf. Das Team Patiententransport läuft 15 Kilometer pro Schicht, hat ein großes Herz für jeden – und notfalls auch genügend Durchsetzungskraft.

Sie sind die starken Männer des Bethesda Krankenhauses, geführt von einer Chefin: Das Team Patiententransport sorgt in der Klinik am Glindersweg dafür, dass jeder Patient rechtzeitig zum Röntgen oder zur Physiotherapie kommt. Oder auch im Krankenbett auf die richtige Station oder in den Operationssaal. Selbst wenn Schwestern oder Ärzte mal Hilfe brauchen, sind sie zur Stelle: etwa beim Umbetten schwerer Patienten, um einen Betrunkenen in der Notaufnahme zu bändigen, die Arbeit der Klinik für Psychiatrie zu unterstützen oder in Corona-Zeiten die Besuchseinschränkungen durchzusetzen.

Patienten zur richtigen Zeit an richtigen Ort bringen

Unter Leitung von Sharon Uhlemann, Pflegedienstchefin der Zentralen Notaufnahme, halten 18 Männer und eine Frau so den Klinikbetrieb buchstäblich am Laufen: 15 Kilometer und mehr legt jeder pro Schicht zurück, damit alle gut 300 Patienten stets zur richtigen Zeit an den richtigen Ort kommen.

Viele im Team sind Fachkraft Schutz und Sicherheit

„Eine tolle Arbeit, ganz nah am Menschen – und in einem Krankenhaus, das wie eine große Familie ist. Hier kennen wir uns alle, und jeder unterstützt den anderen, wo er kann“, sagt Jasko Mulahmetovic. Der 35-Jährige ist wie viele seiner Kollegen ausgebildete Fachkraft für Schutz und Sicherheit – und seit 2013 im Bethesda. „Zum Glück bin ich hierher gekommen. Bis vor sieben Jahren hatte ich immer irgendwelche Objekte bewacht, vor allem nachts. Das war langweilig.“

Wichtiger Nebenjob: Patienten Ängste nehmen

Nun hat er sich zum Pflegehelfer weiterbilden lassen, ist stellvertretender Chef vom Team Transport und steckt sehr gern im weiß-blauen Kittel: „Hier wird unser Einsatz geschätzt. Und wir haben ganz nebenbei die Aufgabe, den Patienten Ängste zu nehmen. Denn wir sind diejenigen, die sie zu ihren Untersuchungen begleiten und dabei nicht nur ihr Bett schieben. Mit uns kann man reden. Und das nehmen viele sehr gern an.“

Corona-Patienten besonders im Blick

Eine Menschlichkeit, die auch unter Corona-Vollschutz mit Ganzkörperkittel, Schutzbrille, Haube, Handschuhen und Spezialmundschutz gilt: „Diese Patienten sind sehr einsam“, weiß Mulahmetovic, „sie brauchen uns jetzt besonders.“

Nur noch ein Corona-Fall im Bethesda Krankenhaus

Derzeit sind sie auf der Isolierstation aber nur wenig gefordert: Bis gestern Abend lag noch eine 50-jährige Corona-Patientin auf der Station, kein Patient auf der Intensivstation. In der Notaufnahme befanden sich sieben Verdachtsfälle mit schweren Atemwegserkrankungen, darunter drei Frauen und vier Männer im Alter von 40 bis 90 Jahren.