Bergedorf. Investor will das alte Penndorf-Parkhaus abreißen und über 90 Mietwohnungen bauen. Politik in Sorge um Parkplatz-Situation im Stadtteil.
Zwei Jahre nach der endgültigen Schließung des baufälligen Penndorf-Parkhauses kommt Bewegung in die Grundstücksplanung – allerdings nicht als Stellfläche. Obwohl Gutachter bereits 2010 einen deutlichen Mangel an Parkraum im Quartier Bergedorf-Süd angeprangert hatten, wollen die neuen Eigentümer von der Revitalis Real Estate AG aus Hamburg hier Wohnungsbau realisieren. Geplanter Baubeginn auf dem Parkhaus-Grundstück und dem sich nach Norden anschließenden Gewerbe-Areal ist im Herbst 2021.
Architekten-Workshop auch für Entwicklung der Umgebung
Wie die vorgesehenen 8000 Quadratmeter Mietwohnungsbau auf dem 2419 Quadratmeter kleinen Areal aussehen werden, soll nun ein vom Bezirksamt angeregtes „hochbauliches Workshopverfahren mit städtebaulichem Ideenanteil“ festlegen. Konkret werden auf Kosten von Revitalis fünf Architektenbüros genaue Pläne für das Bauprojekt mit rund 90 Wohnungen erarbeiten, plus grundlegende Ideen für die Entwicklung der direkten Nachbarschaft im Straßenblock Neuer Weg, Rektor-Ritter-Straße und Töpfertwiete.
Corona verhindert schnelle Entscheidung der Politik
Während dieses weitere Umfeld nur als vages Zukunftsbild ohne absehbare Umsetzung sichtbar gemacht werden soll, drängt beim eigentlichen Bauvorhaben schon die Zeit. Schließlich muss wegen der angestrebten Nutzungsänderung auch der Bebauungsplan dem Vorhaben angepasst werden, bevor die Bauarbeiter anrücken dürfen. Schnell geht derzeit aber nichts, ist der zuständige Stadtentwicklungsausschuss doch wegen der Coronaepidemie vorerst ausgesetzt.
Gebäudehöhe des Neubaus wird neu festgelegt
Also soll jetzt der Hauptausschuss grünes Licht für das Workshopverfahren geben. Doch der hat das Thema erst einmal vertagt: Am 30. April wird jetzt beraten, ob die von Revitalis gewünschten Vorgaben wie „geschlossene Blockrandbebauung“, „optimale Flächenausnutzung“ oder „gut nutzbare, funktionsgerechte Grundrisse“ so in das Wettbewerbsverfahren gehen. Die maximale Gebäudehöhe ist bisher wie auf den Nachbargrundstücken auf drei Vollgeschosse plus Staffelgeschoss festgelegt, könnte nach Darstellung des Bezirksamtes aber für den Investor noch verändert werden.
CDU fehlt Vorlage der Tiefgaragen-Pläne
Im Fokus der Bergedorfer Politik ist aber weniger das, als vielmehr die künftige Zahl der Stellplätze. So monierte CDU-Fraktionschef Sven Noetzel im jüngsten Hauptausschuss, dass der Investor keine Tiefgaragenplanung vorgelegt habe. SPD-Kollege Paul Kleszcz fragte sich, „wo eigentlich die im Parkhaus noch als Baulast eingetragenen 69 Stellplätze künftig nachgewiesen werden sollen“.