Bergedorf. CDU will zwischen Sportlern und Verwaltung vermitteln. Community wünscht sich Piste zwischen Friedhof und Rothenhauschaussee.
Bekommen Bergedorfs Mountainbiker doch noch ihre eigene Bahn in hiesigen Waldgebieten? Die CDU will in der morgigen Bezirksversammlung (18 Uhr; Rathaus, Wentorfer Straße 38) mit ihrem Antrag zwischen Radsportlern und der ablehnenden Haltung des Bezirksamts vermitteln. Die Politik verweist bei ihrem Vorstoß auf die gut funktionierende Praxis im Bezirk Harburg.
„Radfahren außerhalb befestigter Wege grundsätzlich verboten“
Grund für das angespannte Verhältnis zwischen Radfahrern und Verwaltung in Bergedorf: In der Vergangenheit waren im Bergedorfer Gehölz und am Geesthang einige Sportler mit Waldspaziergängern aneinandergeraten, die sich über den rigorosen Fahrstil der Querfeldeinsportler beschwerten. Dabei soll den Passanten sogar mit Schlägen gedroht worden sein.
Zudem bauen sich die Mountainbiker immer wieder unerlaubterweise eigene Strecken und Rampen abseits von Waldwegen. Die Försterei muss einschreiten und die Pisten entfernen. „Das Radfahren außerhalb befestigter Wege in Wäldern ist grundsätzlich verboten“, hatte Grünamt-Chef Wolfgang Charles dieses Null-Toleranz-Verhalten begründet.
CDU hat Vorschlag mit Mountainbikern erarbeitet
Doch Julian Emrich (CDU) sieht eine Lösung. Zuletzt sprach der 34-Jährige mit Bergedorfer Mountainbikern. Gemeinsam erarbeitete er mit den Sportlern die Idee, das Mountainbiken in einem Bereich im Bezirk zu legalisieren. Und zwar hier: Am Geesthang zwischen Friedhof und Rothenhauschaussee auf 1,5 Kilometern Länge wollen die Fahrer einen Trail (Pfad) komplett in Eigenregie einrichten und pflegen – immer in Abstimmung mit der Försterei. Dem Bezirksamt würden keine Kosten entstehen. Schließlich hatte Grünchef Charles argumentiert, der Bezirk könne sich eine Piste „finanziell und personell nicht leisten“.
„Dieses Gebiet mit geringer Besucherfrequenz ist geeignet“, meint Julian Emrich. „Dort können die Mountainbiker ihren Sport ausüben.“ Auch die Anbindung an den Sachsenwald sei gut. In Bergedorf und Umgebung soll es etwa 70 Mountainbiker geben, die sich eine derartige Piste wünschen.
In Harburg gibt es neben der Strecke Rastmöglichkeiten
Blick nach Harburg: Dort gibt es beispielsweise im Waldgebiet Haake nahe Hausbruch einen elf Kilometer langen Rundkurs mit Teilen sowohl für Einsteiger als auch anspruchsvolle Singletrails für geübte Biker. Ferner Kursusangebote, Beschilderung und sogar die Möglichkeit, neben der Strecke zu rasten. Dennis Gladiator, Bergedorfs CDU-Bürgerschaftsabgeordneter, möchte nun in einer Kleinen Anfrage vom Senat wissen, welche gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden müssten, um diese Freizeitaktivitäten auch im Bezirk zu ermöglichen.
In Bergedorf, so lautet der CDU-Antrag für die Bezirksversammlung, soll sich gleichzeitig die Verwaltung mit der Mountainbike-Community zusammensetzen und rechtliche Änderungen überprüfen.