Bergedorf. Die Zahl der Anzeigen ist gesunken. Sind die Bauarbeiten Höhe der A1-Brücke ein Grund dafür, dass weniger Autofahrer geblitzt wurden?
Ob es an den vielen Sperrungen im Bereich der B 5-Autobahnbrücke liegt oder einfach an der Bekanntheit der Anlagen: Bergedorfs stationäre Blitzer haben 2019 deutlich weniger Geld eingebracht als noch im Vorjahr. Einnahmen von mehr als 253.000 Euro bei beiden Blitzern 2018 standen 2019 nur noch 165.171 Euro gegenüber.
Damit zählten die stationären Anlagen 2019 zu den am wenigsten ertragreichen Anlagen Hamburgs. Konkret wurden mit dem Blitzer Höhe Heidhorst in Boberg gut 75.500 Euro eingenommen, mit dem Höhe Heckkatenweg etwas mehr als 89.600 Euro. Lediglich eine andere Anlage in Hamburg, an der Osdorfer Landstraße, erzielte deutlich weniger. Blitzer wie die an der Stresemannstraße oder der Saarlandstraße haben hingegen Einnahmen von einer Million oder knapp darunter erzielt, geht aus der Antwort auf eine CDU-Anfrage hervor.
Einnahmen spiegeln nicht die Zahl der Raser wider
Die Einnahmen geben allerdings nur bedingt wieder, wie viele Autos wirklich zu schnell waren. Denn zum einen werden manche Buß- und Verwarngelder erst verspätet abgerechnet. Zum anderen muss auch längst nicht jeder Temposünder zahlen, weil manche Fahrer nicht ermittelt werden können. Und dann dürfte es auch manch einen Bürger geben, der gegen den Bescheid klagt: Denn Geräte des Typs „Traffi Star S 350“ wie sie auch an Heidhorst und am Heckkatenweg stehen, gelten nach Auffassung einiger Richter nicht als gerichtsfest: Sie speichern keine Rohdaten, die überprüft werden könnten.
Blitzer fielen nur tageweise aus
Gemessen am Verkehrsaufkommen (in den vorigen Jahren passierten etwa sechs Millionen Fahrzeuge den Blitzer in Heidhorst, etwa die Hälfte den am Heckkatenweg) ist die Zahl der Temposünder auf diesen Abschnitten gering. 2716 Buß- und Verwarngelder erbrachte die Anlage in Boberg, 3733 die Anlage am Heckkatenweg – Zahlen deutlich unter denen des Vorjahres. Dabei gab es keine längeren Ausfälle: Der Blitzer in Boberg funktionierte nur an zwölf Tagen nicht, der am Heckkatenweg sechs Tage. Selten war die Technik der Grund, meist waren es – wie auch vor kurzem wieder – Sachbeschädigungen an den Anlagen.
Mit nur zwei hat Bergedorf so wenige stationäre Blitzer wie kein anderer Bezirk. Weitere seien auch nicht geplant, hieß es noch 2019. In der Antwort auf die CDU-Anfrage klingt es nun etwas anders. Dort heißt es, die Polizei prüfe Anlagen „in Bereichen, in denen Tempo 30 zur Nachtzeit angeordnet ist“. Das ist etwa auf der B 5 von Mohnhof bis Vierlandenstraße der Fall.