Lohbrügge. Lohbrügge. Lichtinstallation ist zu kostenintensiv und fehleranfällig. Unterführung Alte Holstenstraße könnte bemalte Leinwände erhalten.

Momentan steht es 4:3 für Lohbrügge im Vergleich mit Bergedorf, Stand gestern um 15 Uhr unter der Eisenbahnbrücke an der Alten Holstenstraße. Normalerweise sollten es jeweils fünf Kunstmotive auf beiden Seiten der Unterführung sein, die von Projektoren auf die ansonsten halbdunklen Wände gestrahlt werden und somit den Übergang von Bergedorf nach Lohbrügge freundlicher gestalten. Selten der Fall bei der Lichtmontage, die, so will es die Politik, nun ersetzt wird.

Ständige Reparaturen und Reinigungen erzeugen Kosten und Mühen. Wenn eine Spezialfirma extra angefordert werden muss, um an die unter Verschluss stehenden Projektoren heranzukommen, musste in der Vergangenheit sogar eine Fahrspur auf der Alten Holstenstraße gesperrt werden. „Das geht nur nachts oder sonntags. Finden Sie dafür mal bei einer Firma einen Termin“, sagt Bezirksamtsleiter Arne Dornquast.

Vorbild Elbgaustraße

Die Lichtinstallation wurde im Dezember 2010 eingeführt, 200.000 Euro hatte der Bezirk damals insgesamt in die Verschönerung des Tunnels gesteckt. Derzeit werden Motive der Bergedorfer Künstlerin Manuela Hempel gezeigt. Doch damit soll aufgrund der technischen Anfälligkeiten bald Schluss sein: Anfang dieses Jahres kam eine Planungsgruppe mit Vertretern des Bezirksamts, des Kulturausschusses, der Bahn, des Stadtteilbeirats Lohbrügge sowie des BID Alte Holstenstraße zu der Ansicht, die Projektoren unter der Decke der Unterführung abzumontieren und dafür ein „einfaches und kostensparendes Beleuchtungs- und Gestaltungskonzept“ entwickeln zu lassen. Ein Gutachten dazu sei in Arbeit, so Dornquast.

Dornquast sagt weiter: „Favorisiert wird eine Lösung, bei der die jetzigen Projektionswände bemalt werden.“ Das ginge relativ unkompliziert: Die Brücke gehört der Deutschen Bahn, die Leinwände dem Bezirk. Ein Motiv analog zur Unterführung Elbgaustraße wäre denkbar. Dort hatten Kinder der Stadtteilschule Eidelstedt gemeinsam mit einem Künstler, HVV und Bahn mit einem „partizipativen Wandbild“ die Stadtteile Eidelstedt und Lurup miteinander verbunden.

Wandbild plus neue Beleuchtung: Politik entscheidet

Aktuell wird an der S-Bahn-Unterführung Mittlerer Landweg etwas Vergleichbares umgesetzt, finanziert je zur Hälfte aus Rise-Mitteln und und dem Förderfonds Bezirke. „Sollte es an der Alten Holstenstraße auch auf Wandbild plus neue Beleuchtung hinauslaufen, könnte ähnlich verfahren werden“, sagt Bezirksamtssprecherin Lena Stich. Das letzte Wort spricht dazu die Politik.