Bergedorf. Bergedorf. Die Neubauten sollen von den Glasbläserhöfen etwas abrücken. Schattiger wird es dort trotzdem.

Aus 540 mach 744 Wohnungen: Dass das geplante Weidensteg-Viertel zwischen Weidenbaumsweg und Schleusengraben deutlich größer und höher werden soll als zunächst geplant, hat Bergedorfs Bezirkspolitiker im September überrascht.

Verschattung in der Kritik

Zur Baudichte, aber auch zum Thema Verkehr und zur Verschattung der angrenzenden Wohnungen der Glasbläserhöfe hatten die Fraktionen im Stadtentwicklungsausschuss noch viele Fragen – die in der neuen Sitzung beantwortet werden sollten. Allerdings: Alle Bedenken konnten auch diesmal nicht ausgeräumt werden.

Klar ist: Die Weidensteg-Bebauung wird – obwohl die Häuser nunmehr planerisch 1,5 Meter weiter vom Nachbargrundstück abgerückt werden – in den Glasbläserhöfen für ein deutliches Minus an Sonnenlicht sorgen.

Politiker zweifeln an Planungen

Ein Experte rechnete zwar verschiedene Beispiele vor, auch positive. Klar wurde aber dennoch, dass es je nach Jahreszeit, Lage und Etage in den benachbarten Glasbläserhöfen deutlich schattiger werden kann. „Alle Wohnungen werden ausreichend besonnt“, betonten die Planer. Quer durch die Fraktionen gab es jedoch Zweifel, ob allen Nachbarn das Minus an Licht zuzumuten ist.

„Es sollten weitere Maßnahmen geprüft werden, die Besonnung zu verbessern“, verlangte SPD-Fraktionschef Paul Kleszcz. Das Thema sei „sehr relevant“. Rückversetzte Staffelgeschosse wären denkbar. Im weiteren Verlauf des Bebauungsplanverfahrens sollten die Überlegungen der Planer erneut vorgestellt werden, fordert er.

Streit um Besucherparkplätze

Auch zum Thema Verkehr könnte es noch Nachbesserungen geben. Die Meinungen darüber, was eine Verbesserung darstellt, gingen aber auseinander. So seien 133 Besucherparkplätze für 744 Wohnungen nicht eben viel, meinte die CDU – während die Grünen gern noch weniger Parkplätze hätten.

Sicherer Radweg

Für Radfahrer äußerte die SPD den Wunsch, einen Weg vom Weidenbaumsweg entlang der Kampbille zum Schleusengraben zu führen, wo eine Geh-und Radwegtrasse bis in die City führen soll. Vor allem für Schulkinder sei dies sicherer als der verkehrsreiche Weidenbaumsweg.