Lohbrügge. Lohbrügge. Anwohner ärgern sich über Linienbusse und andere Fahrzeuge, die viel zu schnell durch die Tempo-30-Zone fahren.

An der Krusestraße stehen vorwiegend Einzelhäuser: „Wenn hier jetzt Gelenkbusse fahren, wackeln bei uns die Wände. Das ist laut und hat doch sicher Schäden zur Folge“, schimpft André Behncken im Namen seiner Nachbarschaft. Denn seitdem die Kurt-A.-Körber-Chaussee vor genau einer Woche wegen der sechs Millionen teuren Umbauarbeiten zur Einbahnstraße wurde, führt die Umleitung viele Busse durch kleinere Nachbarstraßen. Und damit sie auch wirklich gut durchkommen, wurden reichlich Halteverbotsschilder aufgestellt.

Noch 15 Monate mit Busverkehr

Noch bis Ende 2020 müssen alle Busse, die Richtung Bergedorf unterwegs sind, über den Ladenbeker Furtweg fahren, rechts in die Krusestraße abbiegen und über die B 5 bis zum Bahnhof durchfahren, erläutert Marcel Wolkow, Verkehrsmeister der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH): „Das sind die Linien 12 und E 30 sowie der Nachtbus 629. Dazu kommen noch die Linien 221 und 222, die einen Schlenker durchs Wohngebiet machen. Sie fahren also vom S-Bahnhof Nettelnburg über Ladenbeker Furtweg und Krusestraße, biegen dann rechts in den Ladenbeker Weg ein und fahren über die Billwerder Straße zum Bergedorfer Bahnhof.“

„Eilbus rast mit 60 Sachen“

„Das ist eine Zumutung. Und im Moment ist es eine reine Rennstrecke“, kritisieren Anwohner. Sie beklagen, Busfahrer würden die Geschwindigkeit in der Tempo-30-Zone nicht beachten. „Gerade der Eilbus rast hier mit 60 Sachen durch“, sagt Maren Bengelsdorf, dann vibrieren die nagelneuen Fenster.

„Von Raserei ist mir nichts bekannt, aber bei einem solchen Vorwurf könnte man das ja wie in der Goerdelerstraße in Lohbrügge händeln“, schlägt Wulkow vor: „Da hat die Polizei eine Anzeigentafel für die Geschwindigkeit aufgestellt. Das hilft bei der richtigen Einschätzung.“ Das wäre für die Anwohnern der Krusestraße ein erster Schritt, zudem bitten sie die Polizei um häufigere Kontrollen per Laserpistole.

„Hier fliegen Asphaltbrocken ‘raus“

Neben Rasern, Lärm und den reduzierten Parkplätzen macht auch der Zustand der Straße selbst Sorgen: „Hier fliegen Asphaltbrocken ‘raus, wenn Trecker und Schwerlaster fahren“, hat Behncken bemerkt – und bangt wie Nachbar Gerhard Raab um die eigenen Hausmauern.

Schon einmal erfolgreich gewehrt

Dass man sich wehren kann, haben die Krusestraßen-Anlieger längst herausgefunden. Raab: „Als die TSG ihr Forum hier gegenüber am Billwerder Billdeich gebaut hat, haben wir uns beschwert, weil gerammt wurde und bei uns der Kaffee in der Tasse zitterte. Unser Anwalt hat dann einen Baustopp erwirkt. Danach wurde stattdessen gebohrt und die Löcher mit Zement verfüllt.“

Krusestraße soll Einbahnstraße werden

Sobald die Kurt-A.-Körber-Chaussee in 15 Monaten endlich fertig ist, hegen manche Anwohner noch einen ganz anderen Wunsch: „Dann könnte unsere Krusestraße doch zur Einbahnstraße werden“, schlägt das Ehepaar Ingrid und Holger Seele vor. Die Idee: Verkehr soll dann nicht länger vom Ladenbeker Furtweg durch die Krusestraße Richtung Bergedorfer Straße (B 5) rollen. Das wäre auch im Sinne von Mayra Pahl und Söhnchen Jona: „Wir wohnen noch nicht lange hier und hofften auf eine ruhige Straße.“