Bergedorf-West. Bergedorf-West. Quartiersentwickler nehmen ihre Arbeit auf. Projekt läuft bis Ende 2025. Demnächst wird ein Stadtteilbeirat wird gegründet.
Der Anfang der jetzt gestarteten Gebietsentwicklung von Bergedorf-West dürfte emotional werden. Schließlich geht es um Grundsatzfragen: Hat die lange überfällige Modernisierung des Einkaufszentrums gegenüber vom S-Bahnhof eine solche Priorität, dass die Investoren die benachbarte Wochenmarktfläche zum Parkplatz machen dürfen? Gibt es eine Chance, das Bürgerhaus Westibül als Neubau auf dem P+R-Platz zu errichten? Braucht der Stadtteil einen neuen zentralen Platz? Und wenn ja: Wo?
Quartiersmanager suchen Büro im Stadtteil
Erste Antworten darauf wird in den kommenden Woche die Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) Hamburg suchen. Sie hat Anfang September den Zuschlag bekommen, das zum Fördergebiet der Integrierten Stadtteilentwicklung erklärte Bergedorf-West bis Ende 2025 zu managen. Ein Prozess, in den die Steg neben Bezirksamt und Politik vor allem die Bürger aus Bergedorf-West einbeziehen will. „Eine öffentliche Auftaktveranstaltung wird es noch in diesem Jahr geben. Zudem die Gründung des Stadtteilbeirats“, versprach Ingrid Schneider vom dreiköpfigen Quartiersmanager-Team im Stadtentwicklungsausschuss des Bezirks. Erst einmal sei man aber auf der Suche nach Räumen für ein Büro im Stadtteil.
Facelift zum 50. Geburtstag
Exakt zum 50. Geburtstag von Bergedorf-West etabliert, hat das viele Millionen Euro schwere Projekt nichts geringeres zum Ziel, als den alten Ruf wiederherzustellen. Ende der 1960er-Jahre galt das Quartier vor allem bei jungen Familien als attraktiver Zukunftsstadtteil. Dazu ist ein halbes Jahrhundert später einiges an Erfindergeist nötig, hat der Zahn der Zeit doch nicht nur an der Bausubstanz, sondern auch am Ruf spürbar genagt: Bergedorf-West gilt heute als wenig attraktive Adresse. Und das, obwohl die Trümpfe von einst – S-Bahn-Anschluss, eigene Grundschule, Kitas, Einkaufsmöglichkeiten und kurze Wege – bis heute vorhanden sind, allerdings Außenstehenden nicht sofort ins Auge stechen.
Marke Bergedorf-West wird entwickelt
Deshalb haben sich Ingrid Schneider und Kollegen neben der Zentrumsentwicklung und der Neustrukturierung der sozialen Treffpunkte zunächst eine Sozialanalyse von Bergedorf-West vorgenommen. Anschließend soll eine Wort-Bild-Marke für den Stadtteil entstehen, als Symbol für Bergedorf-West und das bis heute starke Zusammengehörigkeitsgefühl seiner Bewohner. „Abgerundet wird das dann durch einen Internet-Auftritt und die Stadtteilzeitung“, so Schneider.