Bergedorf. Bergedorf. Lange hat der Bau der Sitzflächen am Hafenbecken auf sich warten lassen. Und er wird mit 1,9 Millionen Euro deutlich teurer.

Jetzt kommen sie also, mit in die Stufen integrierten Lichtern, Sitzflächen aus Holz und Stein, einem Geländer an der Wasserkante, einem annähernd maritimen Flair. Der Bau der Kupferhofterrassen startet in den nächsten Tagen. Allerdings: Die konkrete Umsetzung des ersten Projekts aus den Forderungen der 2015er-Stadtwerkstatt wird deutlich teurer als ursprünglich gedacht.

Denn eigentlich sollte das alles einmal 800.000 Euro kosten, finanziert aus RISE-Mitteln sowie aus dem Sanierungsfonds 2020 der Bürgerschaft und auch von einzelnen Mitgliedern des Bergedorfer Hafens. Nun liegt die neuste Rechnung bei stattlichen 1,9 Millionen Euro, die Aufstockung wurde komplett aus RISE-Mitteln bestritten.

Geländer aus Sicherheitsgründen

„Das ist auch der nun gestiegenen Qualität der Kupferhofterrassen geschuldet“, sagt Bezirksamtschef Arne Dornquast, und ergänzt: „Die wasserbauliche Situation ist komplizierter, als wir dachten.“ So wird das Areal der Kupferhofterrassen mit Mikropfählen im Grund des Hafenbeckens befestigt. Materialien sollen weitestgehend auf dem Wasser angeliefert werden, „damit Zufahrt, Hintereingang und Rettungswege zum CCB nicht blockiert werden“, erläutert Bezirksamtssprecherin Lena Stich.

Der treppenartige Aufenthaltsbereich wird 24,63 Meter lang, und das geplante Geländer von einem Meter Höhe ist an Hamburger Gewässern ein Novum. „Das machen wir aus Sicherheitsgründen. Wir wollen ja nicht, dass jemand ins Wasser stürzt und von der Strömung runtergezogen wird“, erklärt Dornquast.

Rund um das Wasser drei Baustellen

Am Freitag, 16. August, erfolgt der erste Spatenstich, der Baustart soll zeitnah folgen. Michael Wenk aus dem Vorstand des Vereins Bergedorfer Hafens ist zufrieden: „Das ist ein deutliches Signal des Bezirksamts, die Ergebnisse der Stadtwerkstatt umzusetzen und zeigt, dass Politik und Verwaltung die Bürgerbeteiligung ernst nehmen.“

Wenn die „Impuls-Maßnahme“ (Dornquast) gestartet ist, wird rund um den Serrahn an mehreren Stellen gebaut. Mindestens eineinhalb Jahre wird gegenüber, neben und auf der Serrahnstraße, auf dem ehemaligen Woolworth-Geländes gewerkelt. Unweit davon entsteht an der Holzhude – ebenfalls mit Materialanlieferung über das Wasser – das neue Körber-Haus.

Gespräche zur Bauabsperrung an Serrahnstraße

Zuletzt gab es von Anliegern der Woolworth-Baustelle viel Kritik an der Absperrung, welche die Serrahnstraße teilt. Hier sind die Beteiligten in Gesprächen zur „Optimierung“ der Situation. Tendenz: Alles bleibt erst mal, wie es ist. „Es geht leider nicht anders“, sagt Wenk, „die Frage ist aber, ob die Absperrung dauerhaft so bleiben muss“.