Boberg. Bergedorf: Ein Umzug an die A25 ist der Wunsch. Doch zunächst muss die Vision jetzt den Realitätscheck bestehen.
Die Vision des Berufsgenossenschaftlichen Klinikums Hamburg (BUKH) ist klar: Auf zehn Hektar Fläche möchte der Klinikträger an der A 25-Ausfahrt Bergedorf eine ganz neue und hochmoderne Klinik bauen – soweit zumindest der Wunsch. Ob die Vision aber auch dem Realitätscheck standhält, muss sich erst zeigen: In den kommenden Wochen und Monaten werden nun die ersten Experten das Vorhaben prüfen.
„Im ersten Halbjahr 2020 detaillierte Planung“
Das Bezirksamt geht voran, hat bereits eine Studie ausgeschrieben, heißt es auf Anfrage. Arbeitsbeginn werde im Spätsommer 2019 sein, so Bezirksamtssprecherin Lena Stich. Bezirksamtsleiter Arne Dornquast ergänzt: „Da es sich hier um ein besonders anspruchsvolles Vorhaben handelt, ist die vorgesehene Studie sehr sinnvoll. Es ist gut, dass es losgeht und wir nach Vorlage der Ergebnisse im ersten Halbjahr 2020 konkret an die detailliertere Planung gehen können.“
Noch viele Knackpunkte gibt es zu bedenken, allen voran die Anbindung der Klinik. Denn die Fläche liegt zwar einerseits verkehrsgünstig an der Autobahn und am Curslacker Neuen Deich. Doch eben auch genau dort, wo ohnehin viele Verkehrsströme aufeinandertreffen – und wo eine Kreuzung zumindest kompliziert werden dürfte.
Hubschrauberanflüge in der Nähe von Windrädern?
Kritiker bemängeln außerdem, der Standort sei für Hubschrauberanflüge absolut nicht ideal – wegen der nahen Windräder und der Wohngebiete. Ein dauerbeleuchtetes Krankenhaus könne zudem die Arbeit der Sternwarte behindern, die auf dunkle Nächte angewiesen sei.
Für das Krankenhaus selbst, das ebenfalls eine Machbarkeitsstudie plant, spielen derzeit noch andere Fragen eine Rolle. Denn ein Umzug vom – eigentlich größeren, aber über die Jahre verbauten – Standort an der Bergedorfer Straße, soll vor allem die Platznot beenden. Renommierte Abteilungen wie Handchirurgie, Schwerbrand- oder Querschnittgelähmtenzentrum müssen ihren Bedarf so konkret berechnen, dass die Klinik auf lange Sicht zukunftsfit ist.
Bedarfsplanung ist noch nicht abgeschlossen
Diese umfassende Bedarfsplanung werde derzeit gemeinsam mit den Trägern und der Konzernleitung erstellt und sei noch nicht abgeschlossen, so BUKH-Sprecherin Christiane Keppeler. „Die Machbarkeitsstudie wird entsprechend im Anschluss erfolgen und soll im Rahmen eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens mit Unterstützung eines geeigneten Planungsbüros umgesetzt werden.“