Bergedorf. Bergedorf. Fast wäre „Uns Ewer“ vor Ostern im Serrahn gesunken. Das Heck stand nur noch 15 Zentimeter aus dem Wasser. Jetzt fährt er wieder.
Der Schreck vom Gründonnerstag sitzt noch in den Knochen. Da wäre der Vierländer Ewer um ein Haar auf den Grund des Serrahns gesunken. Das Achterdeck stand nur noch 15 Zentimeter aus dem Wasser, als der CCB-Hausmeister morgens das Unglück entdeckte und den Ewer-Verein alarmierte.
Unglücksursache nicht geklärt
Sieben Wochen später sind die Schäden am Motor und an der Elektrik behoben, am Sonntag startete die „Uns Ewer“-Mannschaft mit ihrem Schiff erstmals wieder zu Fahrgast-Fahrten Richtung Krapphofschleuse. „Wir haben mehrere Testfahren unternommen, würden nicht wieder den Betrieb aufnehmen, wenn wir nicht sicher wären, dass das Schiff wieder intakt ist“, sagt Schiffsführer Carsten Weide. Doch eins wurmt ihn und seine Crew: „Wir haben bisher nicht herausgefunden, wie das Wasser in der Nacht zum 17. April eindringen konnte.“ Natürlich waren die elektrischen Schwimmerpumpen an Bord nicht mehr betriebsbereit, nachdem der Ewer halb gesunken war und ein Kurzschluss die Sicherungen rausgehauen hatte. Doch nachdem das Schiff leergepumpt war und die „Serrahn Queen“ der Bergedorfer Schifffahrtslinie es zur Allermöher Werft geschleppt hatte, fand sich dort bei tagelanger gründlicher Prüfung kein Leck im Rumpf. „Wir hatten das Unterwasserschiff doch gerade überholt. Und am späten Nachmittag vor dem Unglück war einer von uns noch auf dem Schiff. Alles war in Ordnung“, schildert Weide kopfschüttelnd. „Wie konnten da in einer Nacht 15 Kubikmeter Wasser reinfließen? Selbst wenn es jemand mutwillig hineingepumpt hätte, das wäre laut gewesen und aufgefallen.“
Diesel-Plörre dümpelt im Rumpf
Den Ewer am Gründonnerstag wieder leerzupumpen, gestaltete sich nicht einfach. Denn der Tank war geflutet und ausgelaufen, über dem Wasser im Rumpf dümpelte eine zentimeterdicke Diesel-Plörre. „Erstmal hat die Feuerwehr das Wasser von unten abgepumpt, bis nur noch das Dieselgemisch drin war“, beschreibt Schiffsführer Weide. Danach kam eine Spezialfirma aus Hamburg und entsorgte den Rest. schließlich schrubbten die Vereinsmitglieder ihren Ewer nochmal gründlich von innen, bis kaum noch Diesel zu riechen war.
Glück im Unglück: wenig kaputt
Glück im Unglück: Der sehr hoch positionierte Motor wurde kaum beschädigt, die Funk-Elektronik blieb völlig heil. Die Batterie aber war hinüber, ebenso die elektrische Installation. Und fünf Rettungswesten öffneten sich automatisch infolge des Wasserkontakts. Sie lassen sich aber wieder instandsetzen.
Ein paar Tausend Euro Schaden
Den Schaden einschließlich Pump-Einsatz und Werftaufenthalt schätzt Carsten Weide auf wenige Tausend Euro, demnächst wird noch die wiederhergestellte Elektroinstallation modernisiert. Die nächste Fahrt: morgen um 11 Uhr zum Rieck-Haus.