Bergedorf. Bergedorf. Südlich vom Sachsentor liegt Bergedorfs Zukunft: Auf gut 150 Hektar kann ein einzigartiger Raum zum Leben und Arbeiten entstehen.
. Ein Stadtteil zum Leben und Arbeiten soll es werden – mit Gewerbe und Wohnen am Brookdeich, dem historischen Bergedorf-Süd, den Noch-Brachflächen am Pollhof und natürlich dem Forschungs- und Innovationspark samt kompletter, hochmoderner Schleusengraben-Region.
Viele Flächen sind längst bebaut
Es geht um attraktive, zukunftsgerichtete Arbeitsplätze, Wohnungen mit historischem bis hochmodernem Charme, gute Wegeverbindungen für alle Arten der Fortbewegung und natürlich eine sinnvolle soziale Infrastruktur plus Einkaufsmöglichkeiten vor der Haustür. Doch um diesen Schatz wirklich zu heben, braucht es Ideen, Konzepte – und vor allem eine ausgeklügelte Planung. Schließlich ist vieles längst bebaut. Und die einzelnen Bestandteile des Areals zwischen Bergedorfer Zentrum und Autobahn, Schleusengraben und Pollhof haben noch wenig miteinander zu tun.
Großflächiger als in Bebauungsplänen denken
Ändern könnte das der „Rahmenplan urbanes Bergedorf-Südost“, den der Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung auf den Weg bringen soll. Gibt die Politik grünes Licht, entwerfen Experten innerhalb eines Jahres eine Strategie, wie die vielen vorhandenen Chancen genutzt werden können.
„Es hat Sinn, gerade hier großflächiger als bloß im Rahmen einzelner Bebauungspläne zu denken“, lobt Stadtentwicklungsausschuss-Vorsitzender Peter Gabriel (SPD). „Einen entsprechenden Auftrag an die Verwaltung hatte die Politik schon vor zwei Jahren formuliert.“
Kernfrage: Wie wird das alles verknüpft?
Tatsächlich müssen eine ganze Reihe von Problemen gelöst werden, bevor hier Bergedorfs Zukunft anbrechen kann. So laufen die Handwerker und Gewerbetreibenden vom Brookdeich seit Monaten Sturm gegen das geplante Wohngebiet rund um den heutigen Aldi. Zudem muss geklärt werden, wie viele Handwerksbetriebe die Erweiterung des Forschungs- und Innovationsparks auf der Noch-Kleingartenfläche östlich vom Curslacker Neuen Deich verträgt. Zudem braucht es Ideen, wie die Erhaltung des Gründerzeitquartiers Bergedorf-Süd mit seiner Nachverdichtung in Einklang gebracht werden kann. Und es ist die Kernfrage zu klären: Wie wird das alles miteinander verknüpft?
Gewerbe nicht benachteiligen
„Ich hoffe sehr, dass hier nicht weiterhin Wohnprojekte über den Anforderungen von Gewerbebetrieben stehen – und sie letztlich verdrängen“, sagt Thomas Buhck, Chef des Bergedorfer Wirtschaftsverbandes WSB. „Wir brauchen neue Ideen, wie beides gerade in so zentrumsnahen Lagen miteinander verbunden werden kann.“
Sven Noetzel, CDU-Fraktionschef in der Bezirksversammlung, begrüßt das Projekt, sieht jedoch in der jahrelangen Wartezeit auf den nun endlich vorgesehenen Startschuss politisches Kalkül: „Hier wurde abgewartet, bis der Masterplan für den neuen Stadtteil Oberbillwerder am S-Bahnhof Allermöhe beschlossen ist. Denn natürlich eignen sich Bergedorfs zentrumsnahe Flächen bis zur Autobahn bestens als Alternative“, verweist er auf das von der Verwaltung angeführte Potenzial von bis zu 3500 Wohnungen und 5500 Arbeitsplätzen.
Rahmenplan bis März 2020
Stimmt der Stadtentwicklungsausschuss zu, wird der Rahmenplan bis zum März 2020 von einem Experten-Büro erarbeitet. Drei Bewerbungen liegen bereits vor, Ende dieses Monats soll der Zuschlag erteilt werden. Wie die Öffentlichkeit im Verfahren beteiligt wird, ist noch offen.