Bergedorf. Bergedorf. Beinahe wäre Bergedorfs Traditionsschiff im Hafen versunken. Haustechniker des Einkaufszentrums CCB schlagen Alarm.

. Drama im Bergedorfer Zentrum: Mittwochmorgen ist der Ewer fast versunken. Haustechniker des Einkaufszentrums CCB schlugen um 8.30 Uhr Alarm, weil die Bordwand statt wie üblich einen Meter kaum noch 15 Zentimeter aus dem Wasser lugte. Der Schriftzug „Hamburg“ am Heck war schon halb versunken.

Nur Minuten bis zum Untergang

Das war buchstäblich im letzten Augenblick, es hätte vermutlich nur noch einige Minuten, vielleicht eine Stunde gedauert, bis das Wasser über die Bordwand geschwappt und das Schiff auf den Grund des Serrahn gesunken wäre.

Erste Rettungsversuche scheitern

Das CCB-Team handelte blitzschnell, suchte im Internet nach Telefonnummern des Ewer-Vereins, der das Schiff vor fünf Jahren im Serrahn als Bergedorfs maritimes Wahrzeichen gebaut hat. Nach vergeblichen Versuchen meldet sich jemand – und sofort rückten sechs Vereinsmitglieder an. Sie setzten mit dem Ruderboot zum Ewer an der Fischtreppe über, setzten die Bilge-Pumpe in Gang. Doch die Leistung des Geräts war zu gering, der Ewer sackte weiter weg. Nach zwei Stunden riefen sie die Feuerwehr, die um 10.30 Uhr schließlich mit mehreren Einsatzfahrzeugen, 20 Mann und vor allem einer großen Pumpe anrückte. Die förderte rund 400 Liter Wasser pro Minute aus dem Rumpf des Ewers.

Feuerwehr hilft mit großer Pumpe

Der Erfolg war schnell sichtbar: Zentimeter um Zentimeter hob sich „Uns Ewer“ aus den Fluten des Serrahn. Nach zwei Stunden schwamm er wieder, als sei nichts gewesen. Das entspannte die Vereinsmitglieder an Bord zwar, wirklich aufatmen können sie aber nicht: „Eigentlich sollte unsere Saison mit Ausfahrten und Aktionen am 1. Mai beginnen. Aber mindestens der erste Monat fällt nun aus“, sagte Carsten Weide vom Vorstand. „Wir müssen mindestens alles schrubben und Teile der Technik austauschen, so etwa das gerade installierte neue Funkgerät.“

Umfang er Schäden noch unbekannt

Wie umfangreich die Schäden sind, ob eventuell auch der Dieselmotor beschädigt ist, wird noch untersucht. Auch die eigentliche Ursache des Fast-Untergangs ist noch unklar. Die erste Vermutung, dass eine Dichtung defekt oder ein Rohr abgerissen ist, das im Schiffsboden eigentlich Wasser nach draußen leiten soll, hat sich nicht bestätigt. Vermutlich muss das Schiff nun kurzfristig in eine Werft geschleppt werden.

„Saison ist in Gefahr“

„Dabei lag der Ewer gerade erst auf der Allermöher Werft, wo wir ihn eine Woche lang in Eigenarbeit fit für die Saison gemacht“, sagt Weide. Die jetzt anfallenden Kosten hofft er über die Versicherung erstattet zu bekommen. „Doch die Einnahme-Ausfälle durch den ausfallenden Saison-Start wird unsere Vereinskasse schon erheblich belasten. Schlimmstenfalls fällt unsere ganze Saison ins Wasser.“