Lohbrügge. Lohbrügge. Fast 50 Jahre fristete der Stein sein Dasein auf einer verwilderten Fläche an der Alfa-Laval-Niederlassung in Glinde.

. Ein Telekran und ein massiver Lkw waren nötig, um einen alten Bekannten zurück nach Lohbrügge zu holen: Um 13.15 Uhr schwebte gestern der mehrere Tonnen schwere „Heldengedenkstein“ des einstigen Bergedorfer Eisenwerks im Park neben der Erlöserkirche ein.

2,50-Meter-Riese mit goldener Inschrift

Damit endet sein fast 50-jähriges Glinder Exil. Denn bis Anfang der 1970er-Jahre stand der rund 2,50 Meter hohe Riese mit der goldenen Inschrift „Den Helden des Bergedorfer Eisenwerks in Memoriam et in Gloriam“ als Erinnerung an die Gefallenen der Weltkriege auf dem heutigen Marktkauf-Gelände. Als das zum Alfa-Laval-Konzern gehörende Eisenwerk 1974 in Bergedorfs Nachbargemeinde Glinde umzog, wurde auch der Stein mitgenommen.

Initiator Horst Zapf (84) zufrieden

Dass er jetzt zurückkehrt, ist seinem Jubiläum und einem engagierten Lohbrügger zu verdanken: Am 1. Mai jährt sich die Einweihung zum 100. Mal – und für Horst Zapf (84) ist sein Anblick ein Stück Kindheitserinnerung: „Der Stein und seine kleine Grünfläche mit Zaun waren für mich Symbol Lohbrügges.“

Kontroverse Diskussion im Kulturausschuss

Nach kontroverser Diskussion über die vom Stein vermittelte Verehrung gefallener Soldaten als „Helden“ stimmte der Kulturausschuss der Rückkehr im Februar zu. Allerdings wurde verfügt, den Inhalt auf einer großflächigen Geschichtstafel zu erklären. Zudem wird es an seinem Standort beim Bergner-Mausoleum im Park weitere Tafeln geben, etwa zum Eisenwerk, zu seinem Gründer Wilhelm Bergner, zu Lohbrügges Industrialisierung und zum Jahr 1919, in dem Deutschland nach der Abdankung des Kaisers erstmals Demokratie lernte.

Feierliche Einweihung im Mai

Wann der Gedenkstein nun feierlich wieder in Lohbrügge begrüßt wird, ist noch unklar. Der Kulturausschuss will sich damit in seiner Sitzung am 8. April befassen. Weil der 1. Mai schon vom Mai-Umzug belegt ist, gilt das Wochenende 4./5. Mai als Favorit.