Bergedorf. Bergedorf. Die Arbeiten auf dem ehemaligen Gelände der Bergedorfer Hauptpost haben begonnen. Doch die Politik hat noch einigen Klärungsbedarf.

. Nach gut zehn Monaten Stillstand haben riesige Baumaschinen den Dornröschenschlaf auf Bergedorfs altem Postgelände beendet: Ganz im Osten des Areals, dort wo die neue Hauptverwaltung der Baugenossenschaft Bergedorf-Bille entstehen soll, wurde erst eine Grube ausgehoben, dann mit frischem Sand wieder verfüllt. Und jetzt werden ihre Ränder von mächtigen Erdgründungsbaggern bearbeitet.

Rätseln um Teil der Baugenossenschaft Bergedorf-Bille

Vor dem Hintergrund der erheblichen politischen Turbulenzen, die der lange Stillstand ausgelöst hat, wirkt der auffällig einseitige Start verdächtig: Kann es sein, dass der Neubau der Bergedorf-Bille aus dem Gesamtkomplex Bergedorfer Tor herausgelöst wurde und nun eigenständig fertiggestellt wird?

Probleme bei Grundwasserabsenkung

Eine Vermutung, die die Projektgesellschaft auf Nachfrage unserer Zeitung gestern zurückwies. In einem dreiseitigen Schreiben wird detailreich erläutert, dass es für den ursprünglich vorgesehenen Bau der gesamten Bodenplatte samt Tiefgründung auf Bohrpfählen keine wasserrechtliche Genehmigung gab. Zu groß war die Sorge der Behörden, dass sonst die Statik diverser Gebäude in der Umgebung ins Wanken kommen könnte.

Jetzt werden mehrere Bodenplatten geschüttet

Also mussten die Bauherren umplanen. Sie werden das Grundwasser jetzt kleinteiliger absenken und vier bis fünf Gebäudesohlen nacheinander schütten, die später als Boden der Tiefgarage miteinander verbunden werden. „Wir müssen die Arbeiten an der tiefsten Stelle beginnen und die liegt im Bereich des künftigen Gebäudeteils der Bergedorf-Bille. Also fangen wir dort an“, schreibt die Projektgesellschaft. Mit dem Einbringen der ersten Sohle sei im Juni oder Juli zu rechnen, nachdem die jetzt auf der Fläche aktiven Bagger unter anderem eine Bohrpfahlwand zum benachbarten Telekom-Gebäude gesetzt hätten, „um einen Baugrubeneinsturz zu verhindern“.

Viereinhalb Jahre im Genehmigungsverfahren

Viele unvorhergesehene Probleme, die laut Projektgesellschaft immer wieder ihre Zeitpläne gekippt hätten. Ebenso wie übrigens das Genehmigungsverfahren selbst, das „bis zur Rechtskraft des Bebauungsplans über viereinhalb Jahre in Anspruch genommen hat,“ so die Mitteilung der Gesellschaft.

Stadtentwicklungsausschuss diskutiert am 3. April

Deutliche Worte, die an den Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung gerichtet sind. Der will sich nämlich am Mittwoch, 3. April, (18 Uhr; Rathaus, Wentorfer Straße 38) mit der Frage befassen, ob eine Konventionalstrafe gegen die Projektgesellschaft fällig ist. Denn die müsste mit der Bodenplatte eigentlich bis Anfang Juli fertig sein. So sieht es der städtebauliche Vertrag vor, dessen Fristen schon einmal verlängert wurden. Aktuell soll der Ausschuss entscheiden, ob ein erneutes Verlegen dieses offiziellen Baustarts genehmigt werden kann.