Bergedorf. CDU will Reisebus-Haltestelle sichtbar als Pkw-Stopp kennzeichnen. SPD skeptisch: Zu weit vom Bahnhof entfernt.

. Mit einem neuen Parkplatz-Angebot soll das allmorgendliche Chaos haltender Pkw vor Bergedorfs Bahnhof endlich geordnet werden. Das hofft jedenfalls die CDU-Fraktion, deren verkehrspolitischer Sprecher Jörg Froh am Donnerstag in der Bezirksversammlung die Reisebus-Haltestelle als neue „Kiss & Ride-Zone“ erneut zur Sprache gebracht hat.

Wenn auch etwas abgelegen, bietet der Streifen tatsächlich ausreichend Platz: Stattliche vier Reisebusse können hier in Fahrtrichtung Bergedorfer Straße stehen, direkt hinter der Ausfahrt des ZOB-Parkhauses. Weil der Streifen parallel zum Weidenbaumsweg aber nur sehr selten von Busreisenden genutzt wird, dürfen hier auch Pkw halten – jedenfalls zum Ein- oder Aussteigen. Das wurde der Bezirksversammlung bereits vor zweieinhalb Jahren von der Polizei bestätigt. Doch tatsächlich genutzt wird dieser einzig legale Haltestreifen für Pkw auf der Bergedorfer Bahnhofsseite bis heute praktisch gar nicht. Alle stoppen weiter illegal direkt auf dem Bahnhofsvorplatz. Den Grund dafür sieht Jörg Froh in der schlechten Erkennbarkeit des Reisebus-Haltes und seiner ganz fehlenden Ausschilderung als „Kiss & Ride-Zone“.

Farbe und Schilder gefordert

Um das zu ändern, will die CDU nun nachrüsten lassen. Das Bezirksamt soll den Streifen selbst farblich sowie durch Schilder sichtbarer machen und zudem Hinweise am Bahnhofsausgang anbringen. Auch ein Wetterschutzhäuschen wird angeregt, eventuell in Form einer Überdachung der neben dem Reisebus-Halt stehenden Rundbank.

Liegt das Areal auf der falschen Seite?

Beschlossen hat die Bezirksversammlung aber noch nichts. Denn für die SPD meldete Heinz Jarchow Zweifel an, ob dieser 50 Meter vom Bahnhofseingang entfernte Streifen wirklich angenommen wird. Auch liege er in falscher Fahrtrichtung, würden die haltenden Pkw ihre Beifahrer doch überwiegend von der Bergedorfer Straße kommend direkt vor den Bahnhof fahren.

Ortstermin soll Klarheit schaffen

Nun soll ein Ortstermin mit Tiefbauabteilung und Polizei für Klarheit sorgen. Das genaue Datum ist noch offen. Anschließend wird im Verkehrsausschuss weiter diskutiert – vielleicht schon in dessen nächster Sitzung am Montag, 18. März, ab 18 Uhr im Rathaus.

Suche geht ins fünfte Jahr

Ironie am Rande: Dann geht die Suche nach einer „Kiss & Ride-Zone“ am Bahnhof bereits ins fünfte Jahr: Im Januar 2014 wurde die Verwaltung damit erstmals beauftragt.